D1: ASV – SV Bonlanden 5:1

Erster Dreier nach deutlicher Leistungssteigerung

Nach den schmerzlichen Auftaktpleiten gegen die Mitfavoriten SV Prag und SV Sillenbuch vor der Osterpause wollten die Botnanger im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Bonlanden endlich den ersten Sieg in der Rückrunde einfahren. Dazu waren ihnen vom Trainerteam zwei Devisen mit ins Spiel gegeben worden: Von Beginn an aktiv und vor allem konsequent in den Zweikämpfen auftreten und dann hinten mal wieder zu Null spielen. Beides klappte nicht, dennoch gelang ihnen ein klarer Heimsieg.

Den Start in die Partie vergeigten die ASV-Kicker wieder einmal gründlich. In den ersten 10 Minuten standen sie kollektiv neben sich, Betonung auf „standen“. Körperspannung, Laufbereitschaft, Passspiel, Zweikampfführung: durchweg Fehlanzeige. Damit brachten sie Bonlanden gut in die Partie und sich selbst mehrmals in große Bedrängnis. Den gefühlt ersten angenommenen Zweikampf wertete der Unparteiische dann auch noch als regelwidrig, und da sich das hart an der Strafraumkante abspielte, durfte der Gast vom Neunmeterpunkt antreten. Kevin parierte jedoch sowohl den Strafstoß als auch den Nachschuss glänzend und sandte damit ein aufrüttelndes „Hallo Wach“ an seine bis dahin schläfrigen Mannschaftskameraden.

Der Weckruf kam offenbar an, denn von nun an begannen die Botnanger endlich auch mitzuspielen. Kurz darauf konnte die bis dahin leidgeprüfte Fangemeinde auch die erste gelungene Offensivaktion beklatschen: Noé setzte sich über links dynamisch durch und legt klug und scharf nach innen, wo Ardil mit Tempo in Ball ging und nur knapp am aufmerksamen Keeper scheiterte. Treffer fielen dann auch, aber vorerst aus Standards. Emanuel verwandelte zunächst routiniert einen unstrittigen Foulneunmeter, dann brachte Ardil das Kunststück fertig, einen mit rechts flach getretenen Eckstoß von rechts direkt zu verwandeln. Keine Ahnung, wie das ging, vielleicht geben die Fernsehbilder darüber Aufschluss, ob doch noch ein Spieler die Fußspitze dran hatte. Mit der 2:0-Führung im Rücken und der richtigen Einstellung zur Partie spielte es sich für die Botnanger leichter. Noch vor der Pause baute Dijon die Führung mit einer bemerkenswerten Aktion aus: Von Rami fein in die Gasse geschickt sah er sich plötzlich nur noch dem herausstürmenden gegnerischen Torwart gegenüber – und das Stadion hielt den Atem an: Abziehen, tunneln, lupfen – welche Option wird er wählen? Nun, weit gefehlt, im Stile eines Torjägers umkurvte er mit einer eleganten Körpertäuschung den Keeper und schob cool ins leere Tor ein. Ein Messi hätte das auch nicht viel abgebrühter erledigen können.

In der zweiten Hälfte zeigten die ASV-Kicker dann auch, dass sie richtig gut kicken können. Defensiv kaum noch gefordert initiierten Nick und Tim aus der Zentrale kluge Spielzüge, die meist über die Flügel schnell nach vorne getragen wurden und für viel Alarm im gegnerischen Strafraum sorgten. Einen der schönsten Angriffe über vier Stationen steckte Giacomo mit viel Gefühl auf Noé durch, der aus knapp 10 Metern die Kugel mit links trocken im langen Eck versenkte. Die Botnanger diktierten das Spielgeschehen nun nahezu nach Belieben und versöhnten ihre Fans für die maue Anfangsphase mit einigen sehenswerten Ballstafetten. Ardil durfte sich knapp 10 Minuten vor Schluss nochmals als Knippser feiern lassen, diesmal allerdings nicht mit einem Kunstschuss, sondern mit gedankenschnellem Abschluss als echter Strafraumstürmer.

Den Schlusspunkt setzten dann aber doch noch einmal die Gäste: Nach einem Eckball ging ein Botnanger unter dem Ball überraschend auf Tauschstation und irritierte damit Mitspieler und Torhüter, die nicht sauber klären konnten, so dass die Kugel aus dem Gewühl heraus schließlich zum Endstand von 5:1 in Kevins Gehäuse landete. Nichts war‘s mit der Huub’schen Null.

Letztlich landete der ASV jedoch einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg und belohnte sich nach unverständlich passiver Anfangsphase für einen engagierten und spielfreudigen Auftritt vor allem vor und nach dem Seitenwechsel. Sie hatten diesmal auch das Matchglück (insbesondere bei beiden Neunmetern und dem direkt verwandelten Eckball) auf Ihrer Seite, das ihnen in den beiden vorangegangenen Partien etwas abhandengekommen war. Gegen spielstärkere Mannschaften könnten sich Auszeiten wie zu Spielbeginn allerdings rächen, daher sollten die Jungs ernsthaft in Erwägung ziehen, vielleicht doch mal über die gesamte Spielzeit konzentriert zur Sache zu gehen.

Für den ASV kickten (Tore):

Kevin (TS), Emanuel (1), Tim, Pascal, Nick, Noé (1), Rami, Dijon (1), Ardil (2), Luis, Giacomo