ASV Botnang – OFK Beograd Stuttgart 1:4 (1:2)

In Unterzahl schwanden die Kräfte

Auch wenn es angesichts der 1:4-Niederlage paradox klingt: Die Formkurve beim ASV Botnang zeigt nach oben. „Gegen den OFK Beograd haben wir eine deutlich stärkere Leistung abgeliefert als eine Woche zuvor“, sagte ASV-Trainer Andreas Paul.

Doch obwohl die Mannschaft erheblich mehr Engagement und mehr Power entwickelte als beim 0:0 beim Tabellenletzten SSV Zuffenhausen II, ging der ASV  als Verlierer vom Platz. Wie schon dreimal in den vergangenen vier Spielen. „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“, hatte Andreas Brehme, Weltmeister 1990 und Fußball-Philosoph, einst in einer ähnlich misslichen Situation gesagt. Hinzu kam, dass der starke Aufsteiger, der nicht von ungefähr auf Tabellenplatz zwei steht, Botnanger Patzer eiskalt bestrafte. Schon nach 240 Sekunden: Nach einem Ballverlust  im Mittelfeld nutzt Ivan Andov einen Pass in die Schnittstelle und Abstimmungsprobleme in der ASV-Viererkette zum 0:1.

Aber Botnang steckte diese frühzeitige Fehlerfolge schnell weg. Bereits zwei Minuten später hatte Medin Kukavica nach einer schönen Kombination das 1:1 auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend am ausgezeichneten OFK-Torhüter Zeljko Komatina. Dennoch schien der Ausgleich nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Denn von nun an hatte der ASV das Spiel eigentlich im Griff. Doch erneut ist ein Ballverlust in der gegnerischen Hälfte der Ausgangspunkt zum 0:2 (16.). Innenverteidiger Omar Biwari kann gegen den OFK-Stürmer, der ab der Mittellinie allein aufs Tor läuft, zwar noch mit einer riskanten Grätsche klären – sieht dafür aber Gelb. Zu allem Unglück entscheidet Schiedsrichter Panagiotis Arsos außerdem auf Elfmeter: Gegen Kai-Milan Liedtkes Strafstoß ist der starke ASV-Keeper Philip Allgayer machtlos.

Dieser Rückschlag führte kurzzeitig zu einem leichten Bruch im ASV-Spiel. „Trotzdem waren wir auch in dieser Phase weiterhin auf Augenhöhe mit Beograd“, sagt Andi Paul. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte für Neuzugang Biwari nichts, der sich den Ball im Mittelfeld zu weit vorgelegt hatte und dabei einen Gegenspieler traf (38.). Mehrere gute Aktionen zeigten, dass der ASV dennoch gut dagegenhielt. Zunächst scheiterte Stürmer Daniel Schweizer mit einem Schuss aus spitzem Winkel, doch dann war das Glück endlich auch mal auf Botnangs Seite: Ein lang geschlagener Freistoß von Matthias Bräuchle, wohl als Flanke gedacht, senkte sich in den gegnerischen Torwinkel – 1:2 (45.).

Auch in der zweiten Hälfte ging die Marschroute von Coach Paul, das Spiel ausgeglichen zu gestalten, über weite Strecken auf. Doch dann schwanden dem ASV in Unterzahl nach und nach die Kräfte. Hinzu kamen individuelle Fehler, die zu zwei weiteren Gegentreffern führten. Torschützen: Aleksander Babic/60 und Zeljko Kablinovic/75.

Da in der unteren Tabellenhälfte nur der TSV Steinhaldenfeld punkten konnte, liegt der ASV weiterhin sechs Zähler vor dem PSV Stuttgart auf Relegationsplatz zwölf. Die nächste Gelegenheit, um den Sicherheitsabstand zur Abstiegszone zu erhöhen, bietet sich erst wieder in 14 Tagen. Nach dem spielfreien nächsten Wochenende gastiert der ASV am Sonntag, 19. März, beim Tabellennachbarn GSV Grün-Weiß Sommerrain (15 Uhr), der mit nur einem Pünktchen Vorsprung auf Botnang Platz neun belegt.

ASV: Allgayer – Kühnle, Biwari, Mößner, Volk (46. Amin Talo) – Kleinmann, F. Kretschmaier – Kukavica, Alavac, Bräuchle (70. Semik) – Schweizer (85. Baroudi)