Im Interview: Christof Kretschmaier und Edis Kovacevic

„Unser Ziel: Mindestens Platz zwei“  

Im Interview: Christof Kretschmaier und Edis Kovacevic, die beiden neuen Trainer des ASV Botnang II

Wie die erste Mannschaft wird auch der ASV Botnang II von zwei gleichberechtigten Trainern betreut: Christof Kretschmaier und Edis Kovacevic, zwei ehemalige Spieler, die viele Jahre für den ASV aktiv waren. Im Interview sprechen sie über ihre Rollenverteilung und die Saisonziele.

Welche Schuhgröße hast du, Chrissie? 

Chrissie: 44, warum?

Reicht das aus, um in die Fußstapfen deiner Vorgänger Alex Schweizer und Nico Lazarek zu treten, die die Mannschaft auf einen fast sensationellen Platz drei geführt haben? 

Chrissie (grinst): Ich glaube, das genügt allemal.

Wie kam’s zu deinem Engagement als Trainer? 

Chrissie: Nachdem ich meine Kickschuhe verletzungsbedingt an den Nagel hängen musste, habe ich schon in der letzten Saison Andi Paul unterstützt, der unsere erste Mannschaft trainiert hat. Auch die Jungs der Zweiten kenne ich gut, da ich schon ein bisschen länger beim ASV bin (Anmerkung: Christof Kretschmaier begann bei den Bambini). Außerdem ist der ASV ja mit einem Trainer, der aus der eigenen Jugend kommt, gut gefahren. Alex Schweizer, der nun mit Nico Lazarek von der Zweiten in die Erste aufgerückt ist, hat tolle Arbeit geleistet. Das sieht auch unser Abteilungsleiter Thomas Mößner so, der mit dieser neuen Aufgabe auf mich zugekommen ist. Geplant hatte ich das nicht. Aber es freut mich, dass man mir Vertrauen schenkt, und ich bin mit viel Herzblut dabei.

Heißt das, dass deine Karriere als Spieler mit 24 Jahren endgültig beendet ist, Chrissie? 

Chrissie: Ja, auch wenn es weh tut. Aber nach drei Knieoperationen und einem erneuten Kreuzbandriss ist es besser, wenn ich mit Fußballspielen aufhöre. Das haben mir auch die Mediziner geraten, darunter auch der Mannschaftsarzt von Bayer Leverkusen. Ein bisschen mitkicken geht noch, mehr aber nicht. Wenigstens im Alltag komme ich ohne Schmerztabletten zurecht.

Chrissie, ein wenig Erfahrung als Cheftrainer bringst du ja mit. Und den ersten Erfolg in dieser Rolle hast du auch schon verbucht. Als du die Erste beim Pokalspiel in Rohr betreut hast, gab’s gleich einen Sieg. Was können wir in der neuen Saison von der Zweiten erwarten? 

Chrissie: Nach Platz drei im letzten Jahr soll es mindestens um einen Rang nach oben gehen.

Was stimmt euch optimistisch? 

Chrissie: Wie es bislang aussieht, ist der Stamm unserer Mannschaft zusammengeblieben. Ich hoffe, dass sich daran nichts mehr ändern wird. Außerdem werden Erste und Zweite künftig enger zusammenarbeiten. Dadurch können wir sicher immer wieder auf Spieler von oben zurückgreifen.

Wie ist die Rollenverteilung zwischen euch beiden? 

Chrissie: Wir sind ein gleichwertiges Team. Außerdem bilden wir mit Alex und Nico, den Trainern der Ersten, ein großes Ganzes, in dem man sich gegenseitig hilft und unterstützt.

Wie ist der Kader aufgestellt? 

Chrissie: Uns steht fast dieselbe Mannschaft zur Verfügung wie im letzten Jahr. Außerdem habe ich die Handy-Nummern vieler Spieler. So kann ich vielleicht wie Alex auch den einen oder anderen reaktivieren, der früher schon in der Jugend für den ASV gespielt hat, falls Not am Mann ist. Aber wie schon gesagt, werden wir auch Spieler der Ersten einbauen, die dort gerade nicht zum Einsatz kommen. Allerdings zählt immer nur die Leistung: Wer unter der Woche nicht trainiert hat, darf am Sonntag auch nicht spielen.

Aktuell gibt’s aus dem eigenen Nachwuchs keine Nachrücker, weil der ASV in der vergangenen Saison mangels Personal weder eine A- noch eine B-Jugend stellen konnte. Wie will der Verein das kompensieren? 

Edis: Um diese Lücke zu schließen, kooperieren wir seit eineinhalb Jahren mit der Fußballschule Goal. Nachdem deren Chef Günter Rommel bereits unser Fördertraining für die D-, E- und F-Jugend geleitet hat, bekommen wir mit Stefan Minkwitz, dem neuen U16-Trainer der Nationalmannschaft, und Ex-Bundesligaspieler André Trulsen künftig noch mehr Kompetenz. Davon wird unsere Jugendarbeit mittel- und langfristig profitieren.

Chrissie: Der derzeitige Engpass ist natürlich schmerzlich. Umso mehr freut mich das Engagement unserer Jungs. Beispielsweise standen bei uns im Training noch Wochen nach Saisonende 22 Mann auf dem Platz während es andere Vereine schon längst ausklingen ließen. Das stimmt mich zuversichtlich.

Welche Mannschaften betrachtet ihr als Mitfavoriten? 

Chrissie: Wenn die Mannschaft zusammenbleibt, ist sicher auch wieder mit dem VfL Stuttgart II zu rechnen, der im letzten Jahr Platz zwei vor uns geholt hat. Auch der FK Sarajevo könnte eventuell für eine Überraschung sorgen, allerdings kenne ich das Team nicht.