SSV Zuffenhausen – ASV Botnang 4:3 (1:2)

Gute Besserung, Mergon! 

Das tut weh! Nach dem 1:2 in Feuerbach kassierte Trainer Alexander Schweizer mit seinem ASV Botnang die „zweite ärgerliche Niederlage in Folge“: 3:4 beim SSV Zuffenhausen. Weitaus schmerzlicher war die böse Verletzung von Mergon Ramaj. Der Stürmer erlitt einen Jochbein- und Augenhöhlenbruch, außerdem wurde sein Oberkiefer verschoben.

Auch zwei Tage später stand die gesamte Mannschaft immer noch unter Schock. „Schlimmer hätte es uns nicht erwischen können.“ So kommentiert Alex Schweizer die Szene in der 13. Minute: Mergon Ramaj steigt im gegnerischen Strafraum hoch, Torwart Tobias Vollmer kommt zu spät und trifft statt des Balls den Kopf des ASV-Stürmers. Mit beiden Fäusten. Der Angreifer, der in sechs Spielen zwölf Scorer-Punkte (sieben Tore, fünf Assists) gesammelt hat, geht k.o. Aus einer Platzwunde über dem Auge fließt Blut, kurze Zeit ist Ramaj bewusstlos. Später wird er mit dem Krankenwagen abtransportiert. Nach der Untersuchung ergibt sich folgender Befund: Jochbein- und Augenhöhlenbruch, Oberkiefer verschoben.

SSV-Torhüter Vollmer dagegen kommt ungeschoren davon. Ohne Karte, obwohl solche Szenen im Amateurbereich in der Vergangenheit schon hart bestraft wurden. Fairerweise entschuldigte sich der SSV nach dem Spiel für das Vergehen. Dass Vollmer nach mehreren Minuten Unterbrechung durch den fälligen Elfmeter von Daniel Schweizer das 0:2 kassiert, ist ab diesem Zeitpunkt nur noch Nebensache. Wie das gesamte Spiel, in dem der ASV bereits nach 180 Sekunden in Führung geht: durch Robby Kleinmann nach Ecke von Dani Schweizer.

Auch nach dem Strafstoß-Tor beherrscht Botnang Ball und Gegner. „Wir wollten unbedingt für Mergon gewinnen“, sagt Trainer Schweizer, „und haben uns in einer super ersten Halbzeit mehrere gute Chancen erspielt.“ Allerdings wollte der Ball einfach kein drittes Mal ins SSV-Tor. Stattdessen kam Zuffenhausen zum Anschlusstreffer: in der Nachspielzeit von Hälfte eins, durch ihre erste Chance. Nach einem Fehler in der Deckung traf Rick Hachenbruch per Volleyschuss ins lange Eck.

Offenbar wurden den ASV-Spielern erst während der Pause, nach dem Abtransport von Ramaj, das Unglück ihres Mannschaftskameraden bewusst. Denn den Wiederanpfiff verpennten sie regelrecht. Folglich drehten Lucian-Dorin Antonesei (46.) und Dennis Schrenk (50.) innerhalb von vier Minuten das Spiel. Allerdings entsprang das 3:2 erneut einer unglücklichen Entscheidung des Schiedsrichters. „Nachdem er Vorteil für uns entschieden hatte, der keiner war, kam der SSV in Ballbesitz und zum Tor“, kritisierte Alex Schweizer. Zu allem Übel schickte der Unparteiische unmittelbar danach Dani Schweizer vom Platz. Gelb-Rot! „Dani hat ganz normal mit dem Schiri gesprochen“, verteidigte der Coach seinen Bruder. „Das steht ihm als Kapitän auch zu.“

Trotz Unterzahl kam der ASV noch einmal zurück. Unmittelbar nach dem 4:2 durch Vitalii Bakhcehvan (79.) gelang Robby Kleinmann der Anschlusstreffer. Mehr war gegen die routinierte SSV-Abwehr nicht mehr drin. Aber wie bereits gesagt, war dies nur noch Nebensache. Viel wichtiger ist, dass Mergon Ramaj seine Operation gut übersteht und sich von der schweren Verletzung wieder erholt. Gute Besserung, Junge! Der ASV ist in Gedanken bei dir.

ASV: Allgayer – Amin Talo, Mößner, Rizaj, Bräuchle – Kleinmann, Russo – Kukavica, Dasaolu (77. Volk) – Schweizer, Ramaj (13. Lazarek)