Stuttgarter SC – ASV Botnang 2:1 (2:0)

Drei Aussetzer, null Punkte

Statistische Werte sagen häufig viel über ein Fußballspiel aus – manchmal aber auch gar nichts. Ein Paradebeispiel dafür war die Partie des ASV Botnang: Das Team von Alexander Schweizer und Nico Lazarek hatte beim Stuttgarter SC gefühlte 75 Prozent Ballbesitz, ging aber beim 1:2 dennoch als  Verlierer am Platz.

„Der Grund dafür waren drei Aussetzer“, analysierte Alex Schweizer. Einen machte der neue ASV-Torhüter Vito Gaeta noch durch eine überragende Parade wett, die beiden anderen Blackouts wurden bitter bestraft: durch Harald Fakner, der in der 6. und 44. Minute zweimal erfolgreich war. Vielleicht wäre die Partie ganz anders gelaufen, wenn Mergon Ramaj kurz vor dem ersten Gegentor das 0:1 erzielt hätte. Aber mit Worten wie vielleicht, wäre oder hätte sowie mit statistischen Werten wurde noch kein Fußballspiel gewonnen. Jedenfalls traf der ASV-Stürmer, der nach seinen schweren Gesichtsverletzungen aus der Vorrunde erstmals in einem Pflichtspiel mit einer Maske auslief, in besagter Szene frei vor dem Tor nur den Pfosten.

Viel mehr Erwärmendes wurde den Zuschauer bei Eiseskälte nicht geboten. Zum einen, weil der SSC in der zweiten Halbzeit sein Tor verbarrikadierte und nur noch auf Konter nach Botnanger Fehlern lauerte. „Das“, sagte Alex Schweizer anerkennend, „haben sie allerdings clever gemacht.“ Der ASV fand einfach keine Mittel gegen das engmaschige SSC-Abwehrnetz. Meist wurden die hektischen Botnanger Angriffsversuche schon im Mittelfeld gestoppt.

Einzig und allein durch zwei, drei Standardsituationen gerieten die Gastgeber in Gefahr. Daraus resultierte auch der Anschlusstreffer in der 64. Minute. Nach einem platzierten Freistoß von Daniel Schweizer reagiert SSC-Keeper Sinisa Boic glänzend, auch den Nachschuss von Martin Schlachter kann er noch abwehren. Doch nach der anschließenden Ecke durch Ramaj ist Marco Mößner mit dem Kopf zur Stelle und verkürzt auf 2:1. Zu mehr reichte es aber nicht. Trotz Verstärkung der Offensive durch Matthias Bräuchle, der vom Mittelfeld in die Spitze rückte, und der Umstellung auf eine Dreier-Abwehrkette in der Schlussphase.

Durch die Niederlage verpasste es der ASV, sich von den hinteren Tabellenregionen etwas abzusetzen. Der Abstiegskampf geht weiter: Am nächsten Sonntag (15 Uhr) empfängt Botnang den FC Stuttgart-Cannstatt. Um das wichtige Spiel gegen den Tabellenvorletzten zu gewinnen, sind laut Alex Schweizer aber zwei Dinge notwendig: „Weniger Fehler machen und vorne kaltschnäuziger werden.“ Bleibt zu hoffen, dass die Jungs die Vorgabe ihrer Trainer umsetzen.

ASV: Gaeta – Detloff, Stiefel (83. Hahn), Hysenaj, Mößner – Kleinmann, Schlachter – Daftarie (62. Russo, 80. Kukavica), Bräuchle – Schweizer, Ramaj