SV Grün-Weiss Sommerrain – ASV Botnang 4:0 (2:0)

ASV-Torhüter Allgayer verhindert Debakel

Wie die Tabelle trügen kann. Vor der Begegnung hatte den SV Grün-Weiß Sommerrain und den ASV Botnang nur ein Pünktchen getrennt. Im Spiel selbst war das Team von Trainer Andreas Paul den Gastgebern in allen Belangen hoffnungslos unterlegen – und mit dem 0:4 sogar noch gut bedient.

Zwei halbe ASV-Torchancen (Kopfball Daniel Schweizer, Weitschuss Fabian Kretschmaier) gegenüber etwa zehn hochkarätigen Gelegenheiten Sommerrains. Gefühlter Ballbesitz: 30 zu 70 Prozent, ähnlich erschreckend die Zweikampf-Bilanz. Am Ende hatte es der ASV seinem guten und an allen Treffern machtlosen Torhüter Philip Allgayer zu verdanken, dass er nicht mit einer richtigen Packung nach Hause geschickt wurde.

Ein Glück, dass sich die Botnanger wenigstens noch ihren (Galgen-)humor bewahrt haben. Beispiel Sven Stiefel, der nach über halbjähriger Verletzungspause (Schulter-OP) zuvor sein Comeback in der zweiten Mannschaft gegeben hatte. „Warum geht ihr schon?“, fragte der Defensiv-Spezialist einige ASV-Anhänger, die nach dem 3:0 (70.) bedient waren und sich vorzeitig auf den Heimweg machten. „Barcelona hat das Spiel gegen Paris doch auch noch in der Schlussphase mit drei Toren gedreht.“

Aber von einem Aufbäumen war bei Botnang nichts zu sehen. Spätestens nach dem Doppelschlag zum 2:0 (35./39.) ergab sich der ASV (fast) kampflos seinem Schicksal. Ganz anders hingegen die Grün-Weißen, bei sich die Spieler, lautstark von ihrem Trainer unterstützt, selbst nach ihrem dritten Treffer noch gegenseitig anfeuerten und gierig auf das nächste Tor lauerten. Offenbar haben manche Botnanger den Ernst der Lage nach wie vor nicht erkannt, der bei einem Blick auf die Rückrunden-Tabelle deutlich wird: Mit nur einem Punkt aus vier Spielen hat der ASV nun die Rote Laterne übernommen. Und das zu Recht, wie Trainer Andi Paul nach Abpfiff zerknirscht einräumen musste. „Wir sind so schlecht.“

Dieses bittere Eingeständnis sollte aber nicht dazu führen, dass der ASV wie gegen Sommerrain die Weiße Fahne hisst. Kennzeichnend dafür war auch, dass sich Botnang in diesem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel nur zwei Gelbe Karten (Marco Kühnle und Fabian Kretschmaier) abholte. Umso mehr kommt es im Saison-Endspurt darauf an, wenigstens kämpferisch Zeichen zu setzen. Am besten schon am nächsten Sonntag daheim (15 Uhr), obwohl der SG Untertürkheim als Dritter in der derzeitigen Verfassung des ASV ein fast übermächtiger Gegner zu sein scheint. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Außerdem kann die Tabellensituation manchmal auch trügerisch sein.

ASV: Allgayer – Kühnle (51. Salim), Kleinmann, Mößner, Volk – F. Kretschmaier, Baroudi (64. Alavac) – Gath, Kukavica, Amin Talo – Schweizer