SV Grün-Weiss Sommerrain II – ASV Botnang II 2:5 (2:3)

(Nicht nur) Avdi Guncati glänzt

Der ASV Botnang gibt sich weiterhin keine Blöße. Auch nicht beim SV Grün-Weiß Sommerrain II. Im Unterschied zur Vorsaison, als der ASV in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassiert hatte, ließ die Mannschaft von Trainer Alexander Schweizer bei ihrem 5:2-Erfolg gegen ihren vermeintlichen Angstgegner nichts anbrennen.

Obwohl es für Botnang, das durch Tore von Avdi Guncati (5.) und Mergon Ramaj (7.) loslegte wie die Feuerwehr, auch diesmal einige wenige brenzlige Situationen gab. „Dabei dachten wir nach unserer frühen, scheinbar sicheren Führung, dass wir den Willen des Gegners schon gebrochen hätten“, sagte Alex Schweizer. Doch die Grün-Weißen antworteten bereits drei Minuten nach den Toren von Avdi Guncati (5.) und Mergon Ramaj (7.) mit dem Anschlusstreffer durch Ratko Milic. Nach dem 1:3 von Guncati (41.), der nach herrlicher Vorarbeit von Kai Münzing einen Gegenspieler ins Leere laufen ließ und überlegt vollendete, dauerte es gar nur 60 Sekunden – und Leopoldo Filomeno Vicente Mateus verkürzte erneut.

Sonderlich beunruhigend wirkte dies aber nicht. Denn bis dahin spielte nur eine Mannschaft: der ASV. „Immer wenn wir, wie im Training einstudiert, das Feld mit wenigen Ballkontakten schnell nach vorne überbrückten, haben wir uns Chancen erarbeitet.“ Deshalb hätten sich die Gastgeber auch nicht über einen höheren Rückstand beschweren können. Doch Ramaj scheiterte zweimal an SV-Keeper Martin Hammer, der sich nach anfänglichen Unsicherheiten deutlich steigerte, und Guncati zielte knapp vorbei. Außerdem hatte Münzing Pech mit einem Pfostenschuss.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel war allerdings auch Fortunas kurz auf Botnanger Seite. „Einige Minuten machte sich bei uns das VfB-Syndrom bemerkbar“, kommentierte Schweizer hinterher mit einem Schmunzeln. „Wir haben das Fußballspielen vorübergehend eingestellt.“ Das wurde fast bestraft: Nach einer Faustabwehr von Torhüter Philipp Detloff senkte sich der Ball erneut in die Gefahrenzone bevor die Botnanger Abwehr die haarige Situation kurz vor und auf der Torlinie mit Glück, Geschick und vereinten Kräften bereinigte. Eine Minute später lenkte Detloff einen Fernschuss von Vicente Mateus mit einer tollen Parade an die Latte.

In der 48. Minute der nächste Schreck: Der Schiedsrichter bestrafte den Schmerzschrei eines Grün-Weißen, der auf den Bauch gefallen war, etwas voreilig mit der Roten Karte für Mehdi Gobji. „Ich habe den Ball getroffen“, verteidigte sich der gerade eingewechselte ASV-Abwehrspieler. Doch der Schock wegen des Platzverweises dauerte nur wenige Minuten. Danach fand Botnang wieder zu seinem Spiel.

„In solchen Situation wie bei dieser Unterzahl“, betont Schweizer, „zahlt es sich aus, dass wir individuelle Klassespieler haben.“ Wie Passgeber Ramaj oder Nico Lazarek, der die uneigennützige Vorarbeit seines Sturmpartners eiskalt zum 4:2 verwertete (67.). Oder wie Avdi Guncati, der „sein bislang bestes Spiel im ASV-Trikot“ (Schweizer) machte. Der starke Techniker krönte seine Klasseleistung neben zwei Toren mit der Vorlage zum 5:2 (83.), mit dem Lazarek den Schlusspunkt setzte.

Der ASV hätte das Resultat noch höher schrauben können. Doch vier weitere sehr gute Chancen durch zweimal Lazarek, Ramaj und Guncati blieben ungenutzt.

Dafür nutzte Schweizer die beruhigende Führung zu einer schönen Geste: In der 86. Minute wurde Torhüter Daniel Drechsler als Sturmspitze eingesetzt, der nicht nur als Sportler sondern auch als Mensch ausgezeichnete Qualitäten besitzt. Diese Stärken sind auch am nächsten Sonntag gefragt, wenn der ASV auf eigenem Platz die SG Untertürkheim II (13 Uhr) empfängt.