TB Untertürkheim – ASV Botnang 3:3 (1:2)

Punkt geholt, Sieg verschenkt

Fußball kann manchmal grausam sein. Lange Zeit schien der ASV Botnang beim TB Untertürkheim auf der sicheren Siegerstraße zu sein – aber am Ende reichte es nur zu einem 3:3.

Nico Lazarek und Alexander Schweizer betrachten ihre Tätigkeit als ASV-Trainer nicht als Durchgangsstation. Dafür sind sie mit zu viel Herzblut dabei. „Wir verstehen unsere Arbeit als längerfristiges Projekt“, erklärt Lazarek, „ähnlich wie der Bau eines Hauses.“ Momentan befindet sich der ASV allerdings noch im Erdgeschoss, um im Bild zu bleiben. Kurz vor Feierabend haben die Spieler beim TBU wieder einen Teil des Gebäudes eingerissen, das schon relativ sicher zu stehen schien. Der Vorsprung von 2:0 und 3:1 reichte nicht zum Sieg. Stattdessen musste sich Botnang mit einem 3:3 zufrieden geben. Wenigstens genügte der Punkt, um nicht in den Keller zu purzeln, sprich auf den Relegationsrang.

Dabei begann es für den ASV sehr gut. Auch ohne die verletzten Matthias Bräuchle und Martin Schlachter sowie Robby Kleinmann (Gelb-Sperre) bestimmten die Schwarz-Weißen klar das Spiel. Bereits in der 10. Minute hatte der TBU Glück, als ein Abwehrspieler eine Ecke von Daniel Schweizer an die Latte lenkte. 180 Sekunden später war es dann aber so weit: Aus 25 Metern donnerte Medin Kukavica den zunächst abgewehrten Ball, der vor Untertürkheims Torwart Marco Weinmann noch aufsetzte, ins Netz – 0:1. Das zweite ASV-Tor resultierte aus einem Freistoß des starken Innenverteidigers Sven Stiefel: Aus der eigenen Hälfte flog der Ball in den TBU-Strafraum, Dani Schweizer schaltete am schnellsten und traf per Kopf (30.).

Bei dieser Aktion hatte sich der TBU noch reichlich schläfrig angestellt, doch plötzlich war er hellwach. Dafür pennte die ASV-Abwehr. Zunächst konnte Stiefel noch im letzten Moment gegen Simon Ott klären, aber kurz darauf markierte Yannick Munk das 1:2 (36.). Kein Problem – dachten die Botnanger Fans, denn bereits in der 51. Minute war der alte Abstand wieder hergestellt: Nach einer scharfen Hereingabe von Kukavica traf Kapitän Schweizer zum 1:3.

In der letzten halben Stunde wurde es turbulent. Fast aus jedem Befreiungsschlag entwickelte sich auf dem kleinen alten Kunstrasenplatz eine Torchance. Hüben wie drüben. 64. Minute: TBU-Kapitän Munk setzt einen völlig unberechtigten Elfmeter neben den Pfosten. 79. Minute: Diesmal gibt’s an der Schiri-Entscheidung nichts zu deuteln. ASV-Torhüter Vito Gaeta hat einen Angreifer im Strafraum unglücklich zu Fall gebracht. Marvin Wolf lässt sich die Chance nicht entgehen: Der Strafstoß sitzt – 2:3 (79.). Fünf Minuten später kommt’s noch dicker: Abstauber Robin Haufe drückt den Ball über die Linie – Ausgleich, Endstand.

Kurz vor dem Abpfiff fehlte nicht viel, und der ASV hätte auch noch den verdienten Punkt verspielt: durch ein Fast-Tor des Monats. Aber der eingewechselte Oseme Uruwah traf mit seinem sehenswerten Schuss aus über 20 Meter nur die Latte. Trotzdem fühlte sich das Unentschieden für Botnang wie eine Niederlage an. Mit hängenden Köpfen trotteten die Spieler vom Platz. Auch in den Gesichtern der Trainer spiegelte sich die Enttäuschung wider. „Wir waren so lange auf der Siegerstraße“, haderte Nico Lazarek, „doch dann wurden wir durch kleine Fehler brutal bestraft.“ Gleichzeitig appellierte er aber auch daran, jetzt nicht Trübsal zu blasen. „Wir schütteln uns nach diesem Rückschlag und nehmen den Punkt mit. Ab jetzt gilt aber: Fokus aufs nächste Spiel.“ Auf Sonntag, 18. März, wenn der ASV den Tabellenzweiten TV Zuffenhausen empfängt (15 Uhr).

ASV: Gaeta – Daftarie, Detloff, Stiefel, Mößner – Hysenaj, Russo (81. Josefiak) – Kukavica, Hahn (71. Rexhepi) – Schweizer, Ramaj