TV Zazenhausen – ASV Botnang 3:2 (1:2)

Frühe Führung, späte Niederlage

Von wegen Langeweile! Wenn der ASV Botnang auf den TV Zazenhausen trifft, geht’s meist spannend her – und fast immer gleich aus. Zum vierten Mal in Folge endete ein Spiel zwischen diesen beiden Teams 3:2. Nach drei ASV-Siegen in den letzten beiden Jahren zuvor war diesmal aber der TVZ der Glücklichere.

Dank eines späten Treffers von Lucas Berger (88.). Trotz der Niederlage hielt sich der Ärger von Andreas Paul in Grenzen. „So ist Fußball“, sagte der ASV-Trainer. „In den letzten Wochen haben wir einige Spiele in der Schlussphase für uns entschieden, heute hatte der Gegner mehr Dusel.“ Hinzu kam, dass Schiedsrichter Patrick Bayer nicht seinen besten Tag erwischte. „Dem TVZ-Siegtor ging eine deutliche Abseitsstellung voraus“, haderte Andi Paul. „Außerdem hätte der Schiri schon die Szene zuvor abpfeifen müssen, als Melvin Alavac im Mittelfeld klar gefoult wurde.“

Allerdings darf sich der ASV auch an der eigenen Nase packen. Denn eigentlich hätte Botnang bis zu diesem Zeitpunkt den Sack längst zumachen können, wenn nicht sogar müssen. Obwohl Paul erneut gezwungen war, die letzten personellen Reserven anzuzapfen. Um im Falle aller Notfälle gewappnet zu sein, hatte sich der Trainer sogar selbst als Auswechselspieler nominiert. Dennoch bestimmte die wild zusammengewürfelte ASV-Elf zunächst klar das Spiel. Die Gastgeber dagegen wirkten reichlich verunsichert.

Folglich fielen die frühen Botnanger Tore auch fast zwangsläufig. 17. Minute: Im Anschluss an eine Ecke schießt Alavac im Fallen den Ball volley aufs kurze Eck, wo ihn ein Abwehrspieler ins eigene Tor abfälscht – 0:1. Auch am zweiten Treffer war der ASV-Kapitän maßgeblich beteiligt: Nach einem schönen Pass durch die Schnittstelle der TVZ-Viererkette schaltet Daniel Schweizer den Turbo ein. Von links kommend läuft er mit hohem Tempo parallel zur Strafraumlinie, setzt sich im Zweikampf gegen einen Verteidiger durch und erhöht auf 0:2 (21.). Starke Aktion!

„Danach haben wir es verpasst, für die Vorentscheidung zu sorgen“, sagt Paul. Wie schon in der ersten Viertelstunde, als Dani Schweizer, Melvin Alavac und Medin Kukavica gute Chancen vergaben, fehlte sowohl beim Abschluss als auch beim letzten Pass oftmals die Konzentration. Diese Nachlässigkeiten wurden kurz vor der Pause bestraft, als der ASV mit den Gedanken schon in der Kabine schien. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte und einer Flanke über links verkürzte Stefan Sperr per Kopf zum 1:2 (44.).

In der letzten halben Stunde erhöhte Zazenhausen die Schlagzahl. In Gefahr geriet die ASV-Defensive jedoch nur selten. Vor allem der lange verletzte Sven Stiefel glänzte im Abwehrzentrum und eröffnete immer wieder mit klugen Pässen in die Tiefe das Spiel. Daraus entwickelten sich mehrere gute Kontermöglichkeiten. Gleich zweimal setzte sich der agile Schweizer eindrucksvoll in Szene. Zunächst scheiterte er mit einem Heber an der Latte, dann an TVZ-Keeper Alexej Roschke, der seinen Schuss aus spitzem Winkel gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehren konnte. Kukavica nach einem Abpraller und Alavac mit zwei Distanzschüssen hatten ebenfalls kein Glück. Im Gegensatz zu den Gastgebern, für die wiederum Sperr zum Ausgleich traf (70.) bevor das obligatorische 3:2 fiel.

Im letzten Heimspiel der Saison empfängt der ASV am nächsten Sonntag (15 Uhr) den Tabellennachbarn VfL Stuttgart bevor er eine Woche beim TSV Mühlhausen antreten muss.

ASV: Wagner – Volk, Mößner (68. Kleinmann), Stiefel, Detloff – Zajfert – Swierczok, Amin Talo (46. Dasaolu), Alavac – Schweizer, Kukavica