„35 Minuten total verpennt“ 

Eigentlich stand das Ergebnis des Spiels zwischen dem TV Zazenhausen und dem ASV Botnang schon vor Anpfiff fest: 3:2 Wie in den letzten fünf Spielen der vergangenen drei Jahre. Vier Partien davon hatten die Schwarz-Weißen mit diesem Standard-Resultat für sich entschieden, diesmal gewann zur Abwechslung mal wieder der TVZ.

Allerdings wäre die kuriose Serie am Sonntag fast durchbrochen worden. Wenn es nach einem klaren Handspiel eines TVZ-Spielers im eigenen Strafraum in der Schlussminute Elfmeter gegeben hätte. Gab es aber nicht. „Mit den Elfern haben wir momentan einfach kein Glück“, sagte ASV-Trainer Alexander Schweizer, der das Team gemeinsam mit Nico Lazarek betreut. In der Tat. Schon im Spiel zuvor beim TB Untertürkheim hatte der ASV zwei Strafstöße hinnehmen müssen, von denen einer sehr zweifelhaft war.

Dennoch will Alex Schweizer seine Aussage nicht als pauschale Schiri-Schelte verstehen. „Der Unparteiische hat in Zazenhausen über weite Strecken sehr gut gepfiffen. Dass wir verloren haben, lag nicht an ihm, sondern nur an uns. Wir haben die erste halbe Stunde total verpennt.“ Schon nach 28 Sekunden(!) war Sascha Röser so frei – 1:0. Nach einer Viertelstunde erhöhte Lucas Berger, wiederum sechs Minuten später markierte Röser das 3:0. Damit war der ASV noch gut bedient. „Bis zu diesem Zeitpunkt bot der TVZ seinen Fans ein Offensiv-Spektakel und hätte auch 5:0 führen können“, räumte Schweizer ein.

Beim ASV dagegen lief zunächst gar nichts. „Wir hatten riesige Lücken, außerdem war unser Stellungsspiel extrem schlecht“, schimpfte Schweizer. „Deshalb haben wir schon nach 27 Minuten ein Zeichen gesetzt.“ Mit der Auswechslung von Nadim Daftarie. „Im Grunde hätte es aber auch jeden anderen Spieler treffen können.“ Der Weckruf zeigte Wirkung: Mit einem tollen Freistoß machte Medin Kukavica das 3:1 (32.). Danach hatte der ASV zwei weitere gute Chancen, doch Mergon Ramaj und Dani Schweizer waren nicht kaltblütig genug. Zudem setzte Gazi Hysenaj einen Kopfball knapp neben den Pfosten.

Nach der Pause machte Botnang weiter Druck während sich der TVZ fast nur noch auf die Verwaltung seines Vorsprungs beschränkte. Diese Führung wackelte allerdings mehr und mehr. Zunächst jubelte Dani Schweizer jedoch zu früh: Nach einem schönen Freistoß lag der Ball zwar im Tor – aber der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Am Anschlusstreffer zum 3:2 von Ramaj (56.) gab es hingegen nichts zu deuteln. Danach schaltete der ASV nochmals einen Gang hoch und spielte alles oder nichts.

Auch wenn es nicht mehr zum letztendlich verdienten Ausgleich reichte, gab’s von Alex Schweizer ein dickes Kompliment. „Ganz stark, wie sich die Mannschaft zurückgekämpft und nie aufgegeben hat.“ Gleichzeitig wies er seine Jungs aber noch einmal auf die vielen Fehler in der Anfangsphase hin, die den TVZ stark gemacht hatten. „Am Ende bringen halt 55 gute Minuten nichts, wenn du die 35 Minuten zuvor total verpennst.“

Schweizer und Lazarek hoffen, dass das Team aus diesem Spiel seine Lehren zieht. Denn durch die Niederlage in Zazenhausen ist der ASV auf Relegationsplatz 13 abgerutscht. Nach der Oster-Pause geht’s weiter im Abstiegskampf: Am Sonntag, 4. April, empfängt der ASV den TSV Uhlbach, der vier Punkte vor den Botnangern liegt.

ASV: Kovacevic – Rexhepi (86. Lazarek), Detloff, Hysenaj, Mößner – Russo, Kleinmann – Daftarie (27. Amin Talo, 61. Stiefel), Kukavica – Schweizer, Ramaj