Der ASV hat schon besser gespielt – aber selten so effektiv. Beim TV Zazenhausen machte Botnang aus dreieinhalb Chancen drei Tore. Weil der bärenstarke Torhüter Vito Gaeta nur durch einen Elfer zu bezwingen war, holte der ASV drei Punkte.
Eine optimale Ausbeute für das Team von Alexander Schweizer und Nico Lazarek. Zumal das Trainer-Duo des ASV in Zazenhausen kräftig improvisieren musste. Mit Mergon Ramaj (Sperre), Kai Köbler (verletzt) sowie Kapitän Daniel Schweizer und Nadim Daftarie (beide Urlaub) fehlte die komplette Offensive. Folglich ging zunächst nur wenig nach vorn. Zudem wirkte Botnang in der Anfangsphase etwas verschlafen. Nur Vito Gaeta war hellwach: Mit zwei tollen Paraden hielt der Keeper seine Mannschaft im Spiel.
Die erste Offensiv-Aktion hatte der ASV in der 20. Minute, die auch gleich zum Tor führte: Freistoß durch Matthias Bräuchle aus 20 Metern von halblinks, an der Mauer vorbei. Der Ball kommt flach in den Strafraum – und landet zur Überraschung von Mitspielern, Gegnern und Zuschauern im langen Eck. Clevere Finte oder Zufallstreffer? „Keine Ahnung, auch wenn wir zuletzt viele Standards trainiert haben“, antwortete Alex Schweizer. „Egal, drin ist drin. Das gönne ich Matze, der in der Vorbereitung immer Vollgas gegeben hat.“
Auch das 0:2 (30.) resultierte aus einem Freistoß: Sven Stiefels langer Ball fliegt in den Strafraum, Sandro Russo, der zuvor das Außennetz getroffen hatte, hält im richtigen Moment drauf – erneut zappelt die Kugel im Netz. Einige Minuten später ist Stiefel bereits an der nächsten Tor-Szene beteiligt. Diesmal vor dem eigenen Kasten. Gleich zweimal hintereinander klärt der Innenverteidiger auf der Torlinie.
Danach nahm der ASV wieder etwas mehr Fahrt auf. Zunächst scheitert Außenverteidiger Marco Mößner an TVZ-Torhüter Johann Renner, dann leitet Alla Amin Talo den schönsten Botnanger Angriff ein. Seine Maßflanke von der rechten Eckfahne nimmt Matze Bräuchle volley – 0:3 (45.). Nach der Pause sind die Gastgeber um den Anschlusstreffer bemüht, ohne zu echten Torchancen zu kommen. Mehr als das Strafstoß-Tor zum 1:3 durch Kamil Plociennik (69.) ist den Gastgebern nicht vergönnt. „Vor allem, weil wir defensiv gut gestanden sind und nur wenig zugelassen haben“, sagt Alex Schweizer. „Daher denke ich, dass wir uns den Sieg verdient haben, auch wenn wir uns nicht mit Ruhm bekleckerten.“
Folglich gibt es für den ASV-Coach auch keinerlei Grund für Euphorie. „Es war kein schönes Spiel, und die von uns gezeigte Leistung ist deutlich ausbaufähig. Aber das wissen unsere Jungs.“ Klar sein dürfte auch, dass die nächste Aufgabe erheblich schwerer wird. Am Sonntag kommt es in Botnang zum Derby gegen die Sportvg Feuerbach II (15 Uhr). Trainer Jochen Weber hat das Saisonziel des derzeitigen Tabellenzweiten klar formuliert: Meister werden.
ASV: Gaeta – Mößner (46. Hahn), Stiefel, Hysenaj, Kühnle (15. Detloff) – Amin Talo, Bozkurt (75. Ojiekhai) – Kleinmann, Russo (72. Labidi), Gerster – Bräuchle.