ASV Botnang II – TB Untertürkheim 3:2 (0:1)

Wahnsinn! ASV II schickt seinen Trainer in den Himmel

Alexander Schweizer war sprachlos. Nach dem 3:2 über den bislang unbesiegten Spitzenreiter TB Untertürkheim schüttelte der Trainer des ASV Botnang II minutenlang nur noch den Kopf. Immer wieder. „Gibt’s doch gar nicht!“ Doch! Bei seinen „Wahnsinns-Buben“, wie er seine Mannschaft nennt. Damit revanchierte sich der ASV eindrucksvoll für die 0:7-Schlappe der Vorrunde.

War die ASV-Serie von fünf Siegen zuvor schon grandios, wurde dies gegen den extrem starken TBU sogar noch getoppt. „Unfassbar! Was für ein geiles Gefühl!“, jubelte Alex Schweizer. „Ich glaube, was heute passiert ist, wird für uns alle erst morgen richtig real. Wahnsinn!“ In den letzten 23 Minuten schickten ihn seine Jungs nicht in die Hölle, sondern in den Himmel – und drehten ein vermeintlich bereits verlorenes Spiel.

0:2 lag Botnang zu diesem Zeitpunkt zurück. Weil genau das geschehen war, was Schweizer unbedingt vermeiden wollte: „Wir wussten, dass wir keine Sekunde schlafen dürfen.“ Doch schon in der fünften Minute gab‘s einen Aussetzer: Nach einem Fehlpass fehlt der Druck auf den Ballführer, die Kugel landet bei Daniel Kaufmann, der sie mehr ins Netz stolpert als schießt. 0:1 – der 27. Treffer des Top-Torjägers der Liga. ASV-Keeper Philipp Detloff ist chancenlos.

In der Folge gelang es Botnang dann aber gut, das schnelle und äußerst effektive  Umschaltspiel des Spitzenreiters zu unterbinden. „Wir haben über weite Phasen sehr abgeklärt und konzentriert agiert“, sagte Schweizer. Auch das Mittelfeld wurde häufig geradlinig überbrückt, doch Chancen blieben zunächst Mangelware. „In der Pause haben wir unsere Fehler in Halbzeit eins angesprochen“, erzählte Schweizer später, „und gemeinsam mit dem Team nach Lösungen gesucht.“ Entsprechend frisch motiviert kam die Mannschaft aus der Kabine – wurde aber nach fünf Minuten erneut eiskalt erwischt: Nach einem schnellen Konter erzielte Robin Haufe das 0:2.

Doch dann kam die wundersame Wende. Egal, ob Spieler, Trainer oder Fans – die  letzten 40 Minuten wird keiner so vergessen, der bei diesem denkwürdigen Spiel dabei war. Der ASV bekam die zweite Luft und drehte förmlich auf. Schweizer kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: „Im Schnitt ist jeder Spieler von uns gefühlte zwei Kilometer mehr gelaufen als sein Gegner.“

Dieser Fleiß wurde belohnt: Zunächst traf Sandro Russe nach Eckball von Mergon Ramaj zum 1:2 (67.). Schon 180 Sekunden später markierte Daniel Schweizer den Ausgleich. Das Tüpfelchen aufs i der super Schluss-Offenisve setzte Ramaj in der 90. Minute: mit dem Siegtor nach Vorarbeit von Avdi Guncati. Danach gab’s kein Halten mehr. „Diesen Sieg wollen wir voll auskosten“, sagte Schweizer freudestrahlend. Gleichzeitig richtete er aber auch schon den Blick nach vorn, auf das Spiel beim TV Zazenhausen II (Sonntag, 13 Uhr). „Wenn wir dort gewinnen, könnten wir einen neuen Saison-Rekord aufstellen: den siebten Sieg in Serie.“