Archiv der Kategorie: D1-Jugend

D1: MTV Stuttgart II – ASV 2:2

ASV mit Comeback-Qualitäten beim Nachbarschaftsduell

Ein gutes Fußballspiel boten die Leistungsstaffelteams des MTV und des ASV ihren Anhängern bei bestem Fußballwetter im Derby am Kräherwald. Den besseren Start erwischten überraschenderweise die Botnanger, die im bisherigen Saisonverlauf ja eher als Spätstarter „geglänzt“ hatten. Durch aggressives Anlaufen und konsequente Zweikampfführung verzeichneten sie frühe Balleroberungen und kamen zu einigen aussichtsreichen Torraumszenen, in denen sie aber dann nicht mit der letzten Entschlossenheit den Torerfolg suchten. Sehr nahe dran war Giacomo, als er den etwas weit vor seinem Kasten postierten MTV-Keeper mit einem feiner Schlenzer aus etwa 20m Torentfernung überraschte, aber am Querbalken scheiterte. Auch bei Emanuels Distanzschuss  fehlte nicht viel. Mitte der ersten Hälfte kam der Gastgeber dann besser ins Spiel und war insbesondere über Standards gefährlich. Bei einer Eckballserie brannte es im Minutentakt lichterloh im ASV-Strafraum. Insofern war es nicht unerwartet, dass die Kräherwaldkicker kurz vor dem Seitenwechsel nach einem weiteren Eckball in Führung gingen. Den Treffer markierte allerdings ein Botnanger: Bei seiner Rettungsaktion erwischte Noé den Ball unglücklich und bugsierte ihn mit Kopf und Schulter am verdutzten Kevin vorbei ins eigene Netz.

In der Halbzeit wurde ordentlich Durst gelöscht und Wunden geleckt. Dijon musste sich mit einer bösen Schürfwunde am Kinn in die medizinische Abteilung verabschieden, Emanuels Blutung an der Lippe konnte noch auf dem Platz gestillt werden. Nach dem Wechsel übernahmen zunächst wieder die Gastgeber das Kommando und hatten einige vielversprechende Offensivaktionen. Nach einem etwas lässigen Ballverlust des ASV im zentralen Mittelfeld spielten sie einen Konter blitzgescheit zu Ende und erhöhten auf 2:0. Danach war der MTV obenauf und der ASV sichtbar angeknockt. Angesichts der schweißtreibenden Temperaturen und den schwierigen Platzbedingungen trauten ihnen nur wenige der anwesenden Zuschauer noch eine Aufholjagd zu. Aber diese ASV-Kicker darf man nie abschreiben. Beflügelt durch Emanuels Anschlusstreffer nach feiner Vorarbeit von Noé und Giacomo mobilisierten sie in der Schlussviertelstunde noch einmal alle Reserven, während der MTV fast ausschließlich auf die Sicherung des eigenen Kastens bedacht war. Ein Durchkommen durch den eng gestaffelten Abwehrriegel war schwer, deshalb war es fast logisch, dass der Ausgleich kurz vor Schluss durch einen Gewaltschuss von Noé aus gut 20 m fiel, der zwischen zahllosen Beinen von Freund und Feind unbeirrbar seinen Weg ins lange Eck fand. Kurzer Jubel und dann wurde nochmals Gas gegeben. Es war nun allen Beobachtern klar: Wenn es in dieser Partie noch einen Sieger geben sollte, dann würde er ASV heißen. Dazu reichte es dann trotz einiger aussichtsreicher Situationen nicht mehr. So dass es beim letztlich leistungsgerechten Remis im Nachbarschaftsduell blieb, das sich für die Botnanger etwas mehr wie ein Sieg anfühlte wie für die Gastgeber.

Angesichts der Energieleistung war die Stimmung im Team denn auch ausgelassen, wenngleich über Noés Doppelpack natürlich eifrig gefeixt wurde: „Jetzt haben wir 3 Tore gemacht und trotzdem nur 2:2 gespielt“ war einer der augenzwinkernden Kommentare, den der zunächst tragische und dann strahlende Held über sich ergehen lassen musste.

Für den ASV kickten (Tore):

Kevin (TS), Luis, Tim, Emanuel (1), Nick, Dijon, Rami, Noé (1), Giacomo, Ardil, Samuel

D1: TSV Birkach – ASV 1:3

Auf den Spuren von Dr. Jekyll & Mr. Hyde – ASV dreht Partie in Birkach

Leistungsschwankungen sind im Jugendfußball, insbesondere in der untersten Altersklasse, ja durchaus nichts Ungewöhnliches. Das ASV-Team zeichnet sich dabei schon seit der Winterpause durch besonders ausgeprägte Amplituden in der Formkurve aus, und das gerne auch innerhalb einer Partie. Wer die Jungs durch die Hallensaison begleitet oder in den Vorbereitungsspielen beobachtet hat, wird wissen, was gemeint ist. Während sie in der vorangegangenen Meisterschaftspartie gegen Bonlanden „nur“ in der Anfangsphase durchhingen, um sich dann kontinuierlich auf Normalform zu steigern, reizten sie die Performance-Skala im Nachholspiel beim TSV Birkach komplett aus. Obwohl in der Vorbereitung auf die Begegnung intensiv darüber gesprochen wurde, das Spiel vom Anpfiff weg ernsthaft und konzentriert anzugehen, erinnerte der Auftritt der Botnanger in der ersten Halbzeit eher an Gehversuche auf Kunstrasen als an ein Spitzenteam der Leistungsstaffel. Die Werte für Ballkontrolle und Passgenauigkeit waren statistisch infinitesimal, Zweikämpfe wurden nach Möglichkeit gemieden und im Notfall alibihalber geführt. Mit Ausnahme von Kevin und der Defensivreihe um Tim und Nick, die zumindest für defensive Stabilität sorgten, blieben die ASV-Kicker weit unter ihren Möglichkeiten. Natürlich sind auch mildernde Umstände anzuführen: So hatte der Unparteiische viele – wenn auch nicht spielentscheidende – Entscheidungen exklusiv, ließ aber gleichzeitig wenig bis keine Neigung erkennen, darüber mit den Spielern zu diskutieren. Die permanenten Lamenti über zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen waren jedoch nicht geeignet, die Konzentration der Botnanger auf das Spielgeschehen zu erhöhen. Zudem hatten die Jungs den Nachteil, in der ersten Hälfte gegen die tiefstehende Abendsonne zu spielen zu müssen (die nach dem Seitenwechsel dann hinterm Horizont verschwunden war). Das Timing vor allem bei hohen Bällen wurde dadurch objektiv schon deutlich erschwert. Einige Spieler hatten darüber hinaus erhebliche Standschwierigkeiten auf dem kurzflorigen und harten Geläuf. Und zu guter Letzt waren in Halbzeit eins mehrere Wechsel angeschlagener Spieler (Rami, Emanuel, Pascal) notwendig, wobei das Team während der Behandlungen der Blessuren phasenweise auch in Unterzahl agieren musste. Aber selbst wenn man diese widrigen Umstände berücksichtigt, lässt sich das untertourige Auftreten nicht wirklich schlüssig erklären.

Dem Gegner war’s natürlich recht. Er brannte zwar auch kein spielerisches Feuerwerk ab, war aber in vielen Situationen handlungsschneller und durchsetzungsfähiger. Eingangs eher defensiv eingestellt, spielte er angesichts der Passivität und wachsenden Verunsicherung der Gäste mit zunehmender Spieldauer mutiger nach vorn. Da den Birkacher Kickern am Strafraum meist die spielerischen Mittel ausgingen, versuchten sie es aus der Distanz und waren damit schon beim zweiten Versuch nach etwa 20 Minuten erfolgreich. Die klarste Gelegenheit der ersten Halbzeit verzeichnete dennoch der ASV: Nach starker Vorarbeit von Noé, der sich dynamisch auf links durchsetzte und dann scharf nach innen legte, scheiterte Ardil freistehend aus kurzer Distanz am aufmerksamen Birkacher Keeper. Das war allerdings auch die einzige nennenswerte Offensivaktion der Schwarz-Weißen in einer denkwürdigen ersten Hälfte.

In der Pause war der Trainer, selbst ziemlich ratlos in Anbetracht der kollektiv dargebotenen Magerkost seines Teams, vorrangig als Therapeut gefragt. Er ließ seine Spieler erst einmal Dampf und Frust ablassen, wovon sie denn auch regen Gebrauch machten. Nachdem der Kropf dann geleert und der Puls wieder auf unter 180 gefallen war, gab er den Spielern nur noch zwei Empfehlungen mit in die zweite Hälfte: Die Mahnung, die unnötigen, weil aussichtslosen Diskussionen mit dem Schiri zu vermeiden und die bahnbrechende Erkenntnis, dass Fußballspiele erfahrungsgemäß mit Fußballspielen gewonnen werden, also ganz im Geiste der vormaligen kaiserlichen Lichtgestalt des deutschen Fußballs: „Geht’s raus und spielt Fußball!“

Und tatsächlich schien es gefruchtet zu haben. In der zweiten Hälfte traten die ASV-Kicker wie verwandelt auf, waren plötzlich zweikampfstark, ballsicher und lauffreudig. Beflügelt durch den schnellen Ausgleich durch Noé nach sehenswerter Vorarbeit vom sehr engagierten und spielstarken Giacomo kamen sie richtig ins Rollen, ließen Ball und Gegner laufen und waren bis zum Abpfiff beeindruckend dominant. Auch Körpersprache, Kommunikation und Teamgeist  waren nun völlig anders: Nach jeder Aktion, ob gelungen oder nicht, pushten sie sich gegenseitig auf, präsentierten sich als Mannschaft im besten Sinne und demonstrierten auch damit sich und dem Gegner, wer nun Herr im Haus war. Hinten ließen Nick und Tim gar nichts mehr anbrennen, und nach vorne waren sie gegen einen nun deutlich beeindruckten und überforderten Gegner, dem auch sichtlich die Beine schwer wurden, brandgefährlich, vor allem über Noés linken Flügel. Phasenweise gelangen ihnen One-Touch-Passagen (Rami, Giacomo, Ardil), mit denen sie die gegnerische Abwehr komplett auseinanderspielten. Nun trat allerdings ein anderes, altbekanntes Problem zu Tage: der Torabschluss. Beste Einschusschancen konnten sie nicht verwerten, u.a. setzte Ardil einen Kopfball unbedrängt aus 2 Meter vor dem leeren Tor an die Latte. Obwohl ihnen die Zeit davonlief und Birkach angesichts des permanenten Drucks verständlicherweise schon früh jede Gelegenheit nutzte, das Spiel zu verschleppen, blieben sie geduldig, behielten ihre spielerische Linie bei und wurden in der 55. Minute dafür belohnt: Emanuel setzte sich im Aufbau fein gegen zwei Birkacher durch und spielte dann den tödlichen Pass in die Schnittstelle auf den startenden Noé, der die Kugel von halblinks flach und platziert ins lange Eck drosch. Nach Tims Traumpass machte Noé nur zwei Zeigerumdrehungen später den Deckel drauf und seinen Hattrick zum hochverdienten 3:1-Endstand perfekt. Ob er nach Spielschluss das Spielgerät unterm Trikot aus dem Stadion schmuggelte, ist nicht überliefert. Der Rest war Erleichterung und pure Freude.

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass die Mannschaft eine Wundertüte bleibt. Hoch veranlagt und dennoch mitunter unterirdisch unterwegs. Diese rätselhafte Gratwanderung zwischen Genie und Lethargie ist schwer zu entschlüsseln. Klar ist jedoch auch, dass es im anstehenden Derby beim (Tabellen-) Nachbarn MTV mehr als nur eine gute Halbzeit brauchen wird, um erfolgreich zu punkten und sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen. Man darf gespannt sein, was die Jungs diesmal aus der Tüte zaubern.

Für den ASV kickten (Tore):

Kevin (TS), Luis, Tim, Emanuel, Nick, Pascal, Rami, Noé (3), Ardil, Giacomo

D1: ASV – SV Bonlanden 5:1

Erster Dreier nach deutlicher Leistungssteigerung

Nach den schmerzlichen Auftaktpleiten gegen die Mitfavoriten SV Prag und SV Sillenbuch vor der Osterpause wollten die Botnanger im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Bonlanden endlich den ersten Sieg in der Rückrunde einfahren. Dazu waren ihnen vom Trainerteam zwei Devisen mit ins Spiel gegeben worden: Von Beginn an aktiv und vor allem konsequent in den Zweikämpfen auftreten und dann hinten mal wieder zu Null spielen. Beides klappte nicht, dennoch gelang ihnen ein klarer Heimsieg.

Den Start in die Partie vergeigten die ASV-Kicker wieder einmal gründlich. In den ersten 10 Minuten standen sie kollektiv neben sich, Betonung auf „standen“. Körperspannung, Laufbereitschaft, Passspiel, Zweikampfführung: durchweg Fehlanzeige. Damit brachten sie Bonlanden gut in die Partie und sich selbst mehrmals in große Bedrängnis. Den gefühlt ersten angenommenen Zweikampf wertete der Unparteiische dann auch noch als regelwidrig, und da sich das hart an der Strafraumkante abspielte, durfte der Gast vom Neunmeterpunkt antreten. Kevin parierte jedoch sowohl den Strafstoß als auch den Nachschuss glänzend und sandte damit ein aufrüttelndes „Hallo Wach“ an seine bis dahin schläfrigen Mannschaftskameraden.

Der Weckruf kam offenbar an, denn von nun an begannen die Botnanger endlich auch mitzuspielen. Kurz darauf konnte die bis dahin leidgeprüfte Fangemeinde auch die erste gelungene Offensivaktion beklatschen: Noé setzte sich über links dynamisch durch und legt klug und scharf nach innen, wo Ardil mit Tempo in Ball ging und nur knapp am aufmerksamen Keeper scheiterte. Treffer fielen dann auch, aber vorerst aus Standards. Emanuel verwandelte zunächst routiniert einen unstrittigen Foulneunmeter, dann brachte Ardil das Kunststück fertig, einen mit rechts flach getretenen Eckstoß von rechts direkt zu verwandeln. Keine Ahnung, wie das ging, vielleicht geben die Fernsehbilder darüber Aufschluss, ob doch noch ein Spieler die Fußspitze dran hatte. Mit der 2:0-Führung im Rücken und der richtigen Einstellung zur Partie spielte es sich für die Botnanger leichter. Noch vor der Pause baute Dijon die Führung mit einer bemerkenswerten Aktion aus: Von Rami fein in die Gasse geschickt sah er sich plötzlich nur noch dem herausstürmenden gegnerischen Torwart gegenüber – und das Stadion hielt den Atem an: Abziehen, tunneln, lupfen – welche Option wird er wählen? Nun, weit gefehlt, im Stile eines Torjägers umkurvte er mit einer eleganten Körpertäuschung den Keeper und schob cool ins leere Tor ein. Ein Messi hätte das auch nicht viel abgebrühter erledigen können.

In der zweiten Hälfte zeigten die ASV-Kicker dann auch, dass sie richtig gut kicken können. Defensiv kaum noch gefordert initiierten Nick und Tim aus der Zentrale kluge Spielzüge, die meist über die Flügel schnell nach vorne getragen wurden und für viel Alarm im gegnerischen Strafraum sorgten. Einen der schönsten Angriffe über vier Stationen steckte Giacomo mit viel Gefühl auf Noé durch, der aus knapp 10 Metern die Kugel mit links trocken im langen Eck versenkte. Die Botnanger diktierten das Spielgeschehen nun nahezu nach Belieben und versöhnten ihre Fans für die maue Anfangsphase mit einigen sehenswerten Ballstafetten. Ardil durfte sich knapp 10 Minuten vor Schluss nochmals als Knippser feiern lassen, diesmal allerdings nicht mit einem Kunstschuss, sondern mit gedankenschnellem Abschluss als echter Strafraumstürmer.

Den Schlusspunkt setzten dann aber doch noch einmal die Gäste: Nach einem Eckball ging ein Botnanger unter dem Ball überraschend auf Tauschstation und irritierte damit Mitspieler und Torhüter, die nicht sauber klären konnten, so dass die Kugel aus dem Gewühl heraus schließlich zum Endstand von 5:1 in Kevins Gehäuse landete. Nichts war‘s mit der Huub’schen Null.

Letztlich landete der ASV jedoch einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg und belohnte sich nach unverständlich passiver Anfangsphase für einen engagierten und spielfreudigen Auftritt vor allem vor und nach dem Seitenwechsel. Sie hatten diesmal auch das Matchglück (insbesondere bei beiden Neunmetern und dem direkt verwandelten Eckball) auf Ihrer Seite, das ihnen in den beiden vorangegangenen Partien etwas abhandengekommen war. Gegen spielstärkere Mannschaften könnten sich Auszeiten wie zu Spielbeginn allerdings rächen, daher sollten die Jungs ernsthaft in Erwägung ziehen, vielleicht doch mal über die gesamte Spielzeit konzentriert zur Sache zu gehen.

Für den ASV kickten (Tore):

Kevin (TS), Emanuel (1), Tim, Pascal, Nick, Noé (1), Rami, Dijon (1), Ardil (2), Luis, Giacomo

D1: SV Sillenbuch II – ASV 2:0

Mit Spielwitz, aber ohne Punch: ASV kehrt ohne Punkte aus Sillenbuch zurück

Wenn sich der ASV und der SV Sillenbuch in den vergangenen 2 Jahren in der Leistungsstaffel gegenüberstanden, durfte sich das Publikum auf packende Duelle auf hohem spielerischen Niveau freuen, deren Ergebnisse häufig deutlicher waren, als es der Spielverlauf eigentlich hergab. Bei den Botnangern noch gut in Erinnerung ist das Saisonfinale der Herbstrunde am Nikolausabend des letzten Jahres, in dem der ASV bei seiner vielleicht besten Saisonleistung gegen starke Spitalwaldkicker mit 3:0 die Oberhand behielt.

Am vergangenen Samstag trafen beide Teams diesmal bereits am 3. Spieltag der Rückrunde in Sillenbuch aufeinander. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und eisigem Wind kam dem Aufwärmprogramm besondere Bedeutung zu. Die Gastgeber absolvierten dieses offenbar gewissenhafter, sie erreichten jedenfalls schneller Betriebstemperatur und bestimmten die Anfangsphase gegen unterkühlt wirkende Botnanger. Als diese sich dann nach etwa einer Viertelstunde entschieden mitzuspielen, lagen sie bereits 0:1 hinten. Nach einem leichtfertigen Dribbling im Aufbauspiel auf der linken Abwehrseite schnappte sich der aufmerksame Stürmer der Grün-Weißen die Kugel fast ohne Gegenwehr, zog gegen die aufgerückte Hintermannschaft sofort mit Tempo in den Strafraum und ließ Samuel, der den verletzten Kevin im Kasten bestens und mit großer Souveränität vertrat, mit einem wuchtigen Abschluss ins lange Eck keine Abwehrchance. Die ASV-Kicker tauten im Verlauf der ersten Halbzeit immer mehr auf, gewannen durch besseres Positionsspiel und konsequentere Zweikampfführung die Oberhand im Mittelfeld und kamen durch schnelle Kombinationen vor allem über die starke rechte Seite zu gefährlichen Torraumszenen. So servierte Flügelflitzer Pascal mehrmals von der Grundlinie gefühlvoll ins Sturmzentrum, wo sich Ardil und Giacomo jedoch nicht entschlossen genug durchsetzen konnten. Da auch Noés Abschlüsse aus der Halbdistanz vom Keeper entschärft werden konnten, blieb es bei der letztlich schmeichelhaften Pausenführung der Gastgeber.

Nach dem Wechsel kamen zunächst die Gastgeber druckvoller aus der Kabine, aber bereits nach kurzer Zeit übernahm der ASV wieder das Kommando. Mit ruhigem Spielaufbau und schönen Spielverlagerungen öffneten sich die Botnanger geschickt Räume auf den Flügeln, wobei Rami als zentrale Anspielstation das Spiel schnell machte und die Außenspieler, vor allem Pascal, glänzend in Szene setzte. So kamen sie häufig gefährlich in den Strafraum, vor dem Tor fehlte allerdings weiterhin der Punch, um sich entscheidend durchzusetzen. Wie das geht, zeigte Mitte der zweiten Halbzeit der Sillenbucher Stoßstürmer bei seinem zweiten Auftritt in dieser Partie. Spielerisch eher unauffällig unterwegs beeindruckte er vor allem durch die physische Präsenz eines B-Jugendlichen: Nach einem Querschläger sprang ihm der Ball scharf an der Abseitslinie unverhofft vor die Füße, im anschließenden Laufduell setzte er sich gegen Tim durch, schüttelte diesen bei seinem Versuch, den Körper noch zwischen Ball und Gegner zu stellen, einfach ab und jagte das Leder mit Vollspann in den rechten Knick. Die ASV-Kicker ließen sich auch von diesem Rückschlag nicht unterkriegen, drängten den Gegner bis zum Schluss an den eigenen Strafraum, hatten durch Giacomo, Rami und Noé auch noch gute Abschlussmöglichkeiten, die allerdings alle ungenutzt blieben. Wegen des außergewöhnlich breiten Platzes und des böigen Windes blieben auch die Eckbälle von Luis, sonst eine echte Waffe, fast wirkungslos. So stand der ASV trotz einer guten Leistung, dem gefälligeren, weil variableren Spiel und einem Übergewicht an Torchancen am Ende mit leeren Händen da. Dominant, aber nicht effektiv genug in einem wieder gutklassigen Spiel zweier Topteams der Leistungsstaffel, in dem ein Spieler dank seiner enormen körperlichen Überlegenheit den Unterschied machte.

Kopf hoch, Jungs. Mit dieser Leistung werdet ihr sicherlich gegen viele Mannschaften im Saisonverlauf Punkte sammeln, zumindest dann, wenn diese nicht zufällig auch einen D-Jugendlichen mit markantem Bartwuchs in ihren Reihen haben.

Für den ASV kickten:
Samuel (TS), Luis, Tim, Emanuel, Nick, Pascal, Rami, Noé, Ardil, Giacomo

D1: ASV – SV Prag Stgt. 4:5

Beim Kaltstart kalt erwischt: ASV unterliegt SV Prag I 4:5

Nach der langen Winterpause und einer durchwachsenen Hallensaison, wechselhafter Trainingsbeteiligung, einer witterungsbedingt stark eingeschränkten Vorbereitung und ohne echten Härtetest startete der ASV mit einem erheblichen Maß an Unsicherheit in die Rückrunde. Da die Auftaktpartie gegen den TSV Birkach in der Vorwoche ebenfalls den Wetterkapriolen zum Opfer gefallen war, mussten die Botnanger quasi aus dem Stegreif gegen einen der Aufstiegsfavoriten antreten.

In der Vorrunde war die Partie gegen den SV Prag noch eine klare Angelegenheit für die Botnanger gewesen, mit 4:0 schickten sie den damals ersatzgeschwächten Nachbarn im Oktober an den Weißenhof zurück. Diesmal waren die Vorzeichen allerdings andere: Personell besser besetzt und mit dem Auftakterfolg gegen den Aufsteiger aus Münster im Rücken trat der Gast wesentlich robuster und sicherer auf, während den Botnangern die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken war. Trotz der Führung durch Pascal, der nach Balleroberung tief in der gegnerischen Hälfte den Turbo zündete, auf dem Weg zum Tor von keinem Abwehrspieler mehr gestellt werden konnte und dem Keeper mit überlegtem Flachschuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit ließ, war die Verunsicherung weiterhin greifbar. Viele einfache Ballverluste im Mittelfeld, Ungenauigkeiten im Passspiel und wenig Entschlossenheit und Durchsetzungsfähigkeit im letzten Drittel ließen die Offensivaktionen regelmäßig versanden. Im Spiel gegen den Ball wirkten die ASV-Kicker vor allem in den vorderen Reihen passiv, setzten die Gegner nicht unter Druck und ermöglichten damit immer wieder lange Zuspiele auf die beiden zentral agierenden Spitzen. Die ersten Bälle waren zwar meist sichere Beute der Defensivreihe um Tim und Nick, aber da das ASV-Team in der Rückwärtsbewegung zu nachlässig war, landeten die zweiten Bälle häufig beim Gegner, der dann in Überzahl diese Situationen noch vor der Halbzeit zweimal gut ausspielte und die sich bietenden Chancen konsequent zur 2:1 Pausenführung nutzte.

Nach dem Wechsel agierten die Botnanger zielstrebiger und hatten zweimal alleinstehend vor dem Tor den fälligen Ausgleichstreffer auf dem Fuß, doch blieb der Gästekeeper in beiden Fällen Sieger. Die Schwächen in der Rückwärtsbewegung setzten sich aber fort und ermöglichten den Gästen, viel zu leicht zu Abschlüssen zu kommen. Dabei zeigten sie sich kaltschnäuzig und erhöhten Mitte der zweiten Halbzeit auf 4:1. Durch Rami (Direktabnahme aus kurzer Distanz nach schöner Vorarbeit von Noé über den linken Flügel) und Emanuel, der einen berechtigten Handneunmeter sicher verwandelte, kam der ASV kurz vor Ende der Partie noch einmal heran. Als in der bedingungslosen Schlussoffensive der Ausgleichstreffer mehrmals in der Luft lag, setzten die Gäste in der Schlussminute nach einem abgefangenen Eckball den entscheidenden Konter gegen die aufgerückten Botnanger. In der Nachspielzeit versuchten die ASV-Kicker noch einmal alles, um die Niederlage noch abzuwenden, konnten aber mit dem Schlusspfiff lediglich noch den Anschlusstreffer erzielen. Der allerdings war sehenswert und das Ergebnis puren Willens: Rami schnappte sich die Kugel 20 m halbrechts vor dem Tor, setzte sich mit Tempo und wilder Entschlossenheit gegen drei körperlich deutlich überlegene Gegenspieler durch und nagelte das Spielgerät aus spitzem Winkel unter die Latte. Frustbewältigung der produktiven Art!

Trotz der eigentlich besseren Spielanlage, einem deutlich höheren Ballbesitzanteil und vier Treffern reichte es nicht zum Punktgewinn, die in der Hinrunde ungeschlagenen ASV-Kicker kassierten die erste Punktspielniederlage. Entsprechend groß war die Freude bei den Gästen, die die Punkte aufgrund des großen Einsatzes,  der größeren mannschaftlichen Geschlossenheit und Effizienz im Abschluss nicht unverdient entführten. Für den ASV gilt es, die richtigen Schlüsse aus der Partie zu ziehen: Vier Treffer gegen einen Aufstiegsaspiranten sind sicherlich eine ordentliche Quote. Auch die Energieleistung, mit der die Mannschaft versuchte, den zwischenzeitlich hohen Rückstand noch zu egalisieren, ist bemerkenswert. Auf der anderen Seite stehen allerdings fünf Gegentore und damit mehr als in der gesamten Hinrunde. Und da gilt es auch anzusetzen: Basis für das erfolgreiche Spiel ist eine konsequente Defensivarbeit des gesamten Teams, zu der nicht nur das Anlaufen der Gegner gehört, sondern auch eine entschlossene Zweikampfführung und das Nachsetzen nach Ballverlust. Wenn dann im eigenen Offensivspiel die Passgenauigkeit und Laufbereitschaft erhöht werden, werden die Botnanger auch gegen die Spitzenteams der Leistungsstaffel wieder punkten. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am nächsten Spieltag beim schweren Auswärtsspiel in Sillenbuch.

Für den ASV kickten (Tore):

Kevin (TS), Samuel, Tim, Emanuel (1), Nick, Pascal (1), Luis, Rami (2), Ardil, Noé, Giacomo

D1: HT SKV Rutesheim

ASV beschließt Hallensaison in Rutesheim: Wenig Aufwand, wenig Ertrag

Wer die ASV-Kicker durch diese Hallensaison begleitet hat, der konnte sich des Vergleichs mit einer Tombola kaum erwehren: Bis zum Schluss wusste man nie, was rauskam, häufig waren es jedoch mehr Nieten als (Haupt-)Gewinne. Beim letzten Hallenturnier dieser Saison beim SKV Rutesheim gab es diesbezüglich keine bahnbrechend neuen Erkenntnisse. Es schien, als hätten die Jungs die Saison bereits vor dem Turnier gedanklich für beendet erklärt. Ohne Laufbereitschaft im Offensivspiel und Zweikampfführung gegen den Ball kamen sie im ordentlich besetzten Teilnehmerfeld über die Rolle des Sparringspartners nicht hinaus. Nur in einer Partie – und das ausgerechnet gegen den Turnierfavoriten aus Pfullingen – deuteten sie ihr Potential an und landeten einen ebenso überraschenden wie verdienten 3:0 Sieg.

Nun ist das Kapitel Hallenturniere glücklicherweise abgeschlossen, und es bleibt zu hoffen, dass die ASV-Kicker auf Kunstrasen wieder mehr Lust, Leidenschaft, Disziplin und Spielfreude an den Tag legen, um in der in Kürze beginnenden Rückrunde an die starken Leistungen der Herbstrunde anzuknüpfen Das erste Testspiel gegen den TV Zuffenhausen vor einigen Tagen stimmt in dieser Hinsicht zumindest schon mal zuversichtlich.

Für den ASV kickten (Tore):
Kevin (TS), Tim, Emanuel (1), Noé (1), Giacomo, Luis (2), Ardil, Rami (2)

D1: HT Gerlingen 4. Platz

Närrischer Auftritt: ASV mogelt sich auf Platz 4

Beim Hallenturnier des FC Gerlingen übernahmen die Narren kurzfristig das Kommando: Vor der Halle startete der Gerlinger Faschingsumzug. An den ASV-Kickern ging das tolle Treiben offensichtlich nicht ganz spurlos vorüber, zumindest agierten sie in den Gruppenspielen phasenweise wie von allen guten Geistern verlassen. In der Partie gegen den FC Marbach drehten sie zunächst einen frühen Rückstand durch Treffer von Tim (mit links!) und Noé (wie immer mit links), hatten die Partie dann eigentlich sicher im Griff, um dann mit komplett entblößter Defensive in einen Konter zu laufen und noch den Ausgleich zu kassieren. Im Spiel gegen den Gastgeber lief es ebenfalls nicht rund, wieder liefen sie einem Rückstand hinterher, taten sich im Spielaufbau unnötig schwer, weil sich kaum Anspielstationen boten und waren insgesamt zu statisch. Am Ende langte eine gelungenen Standardsituation, um zumindest das Remis zu sichern: Eckball von Luis scharf vor das Tor, genau in den Laufweg von Giacomo, der sicher vollendete.

Gegen den späteren Endspielteilnehmer Ditzingen ließen die Botnanger so ziemlich alle Tugenden vermissen, die erfolgreichen Hallenfußball ausmachen: Zweikampfstärke, Laufbereitschaft, Handlungsschnelligkeit und Passschärfe und -genauigkeit. Folgerichtig setzten sich die Ditzinger deutlich mit 4:0 durch. Nachdem es damit im letzten Gruppenspiel gegen den ebenfalls noch sieglosen TSV Heimsheim eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung ging, fanden die ASV-Kicker plötzlich den Spaß am Hallenkick wieder. In einer flotten Begegnung kombinierten sie sich nahezu unbehelligt durch die gegnerischen Reihen und gelangten fast mühelos in Abschlusspositionen. Gleichzeitig vernachlässigten sie mitunter sträflich die Defensivarbeit und ermöglichten dadurch einem harmlosen Gegner zwei Treffer. Am Ende eines vogelwilden Kicks hieß es 5:2 für den ASV.

Und dann wurde es erst richtig jeck: Da die Konkurrenten aus Marbach und Gerlingen in ihren Partien unerwartet Punkte liegen ließen, reichte es für die Botnanger völlig überraschend aufgrund des besseren Torverhältnisses zu Platz 2 in der Gruppe und damit zur Teilnahme am kleinen Finale gegen den SKV Rutesheim. Hier lieferten sie ihre beste, weil konzentrierteste Turnierleistung ab, waren über weite Strecken die spielbestimmende und aktivere Mannschaft, konnten aber nichts Zählbares daraus erzielen. Sekunden vor Schluss dann der unglückliche KO: Nach einem Eckball kann die Kugel nicht entschlossen geklärt werden und fällt dem Rutesheimer Stürmer auf den Fuß, der sich mit einem trockenen Schuss ins Eck bedankt.

Insgesamt betrachtet war der ASV nach den gezeigten Leistungen mit Platz 4 mehr als gut bedient, konnte aber zum Ende hin zumindest sein spielerisches Potential andeuten.

Für den ASV kickten (Tore):

Luis (TS/2), Tim (1), Giacomo (1), Pascal (2), Noé (TS/1), Ardil, Rami (1)

U12: HT SKG Botnang 4. Platz

U12 des ASV marschiert bei der SKG ins kleine Finale

Mit dem jüngeren Jahrgang war der ASV beim Hallenturnier der D-Junioren des Botnanger Nachbarvereins vertreten. Da die Youngster Rami und Kosmas gesundheitsbedingt nicht mitkicken konnte, sprang Tim als einziger U13-Spieler als Backup kurzfristig ein. Nach einem etwas holprigen 1:0-Auftakterfolg (Treffer Ardil) gegen das nordbadische Team von Hirsau/Ernstmühl landeten die ASV-Kicker einen echten Überraschungscoup: Mit einer hochkonzentrierten Leistung und tollen Treffern von Noé und Ardil rangen sie den hochgehandelten SV Böblingen 2:1 nieder. Damit war für die Böblinger bereits in der Vorrunde Schluss, während der ASV den Einzug in die Zwischenrunde bereits vorzeitig unter Dach und Fach brachte. Daher hakte man auch die heftige 1:5-Niederlage im abschließenden Gruppenspiel gegen den späteren Turniersieger VfL Kirchheim relativ entspannt ab.

In der ersten Zwischenrundenpartie wartete mit dem SV Hegnach ein echter Hallenspezialist, der mit einstudierten und sehr temporeich vorgetragenen Spielzügen die ASV-Defensive vor gehörige Schwierigkeiten stellte. Trotz früher Führung durch Ardil und weiterer guter Einschusschancen war der Offensivdruck der Hegnacher zu groß, so dass man sich am Ende 1:4 geschlagen geben musste. Im Botnanger Derby zwischen der U13 der SKG und der U12 des ASV wurde der Teilnehmer für das kleine Finale gesucht. Hier erwies sich der ASV als das etwas spielstärkere und zielstrebigere Team, wobei vor allem Noés linke Klebe den Unterschied ausmachte. Zweimal zog er so wuchtig aus der Halbdistanz ab, dass von der Turnierleitung der Hinweis kam, künftig neben dem Spielerpass doch bitte auch gleich den Waffenschein vorzulegen. Da die ASV-Defensive sehr konzentriert agierte und den SKG-Spitzen kaum Abschlusschancen bot, entschieden die Nordbotnanger das Derby verdient mit 2:0 für sich und sicherten sich die Teilnahme im Spiel um Platz 3 gegen den TV Pflugfelden.

Pflugfelden hatte in der Anfangsphase die besseren Chancen und ging folgerichtig in Führung. Danach drängte der ASV auf den Ausgleich und hatte ihn in Person von Ardil auch Sekunden vor der Schlusssirene auch auf dem rechten Fuß, doch versprang ihm die Kugel kurz vor der Torlinie etwas unglücklich und Pflugfelden rettete den Vorsprung über die Zeit.

Mit einem unerwarteten vierten Platz haben sich die Botnanger als jüngstes Team im Teilnehmerfeld sehr ordentlich verkauft und ihr spielerisches Potential unter Beweis gestellt.

Für den ASV kickten (Tore):
Tjorben (TS), Nick, Adam, Alexander, Noé (4), Samuel, Ardil (3), Tim

D1: Hallenendrunde

ASV-Team nach Tiefschlafphase auf Augenhöhe mit den Topteams des Bezirks

Hallenendrunde der D-Junioren: Für das junge ASV-Team war die Qualifikation für das erlesene Teilnehmerfeld aus 5 Bezirksligisten und 2 Talentrundenteams als einzige „unterklassige“ Leistungsstaffelmannschaft schon ein großer Erfolg. Angesichts der Konkurrenz waren keine Erwartungen an Ergebnisse und Platzierung gestellt, die Botnanger sollten das Turnier vielmehr nutzen, um ihre bisher eher mäßigen Hallendarbietungen zu steigern, spielerische Lösungen finden und in jedem Spiel mutig ihre Chance suchen. Ihrer Rolle als Underdog wurden die Botnanger in der Auftaktpartie gegen den künftigen Verbandsligisten SV Sillenbuch mehr als gerecht: Bei Spielbeginn (um 14.36 Uhr!) befand sich die Mannschaft mit Ausnahme von Keeper Kevin offensichtlich noch im kollektiven Tiefschlaf, zumindest wirkten die Spieler passiv bis lethargisch und begnügten sich damit, das temporeiche Kombinationsspiel ihrer Gegner ehrfurchtsvoll zu bestaunen. Eigenes Aufbauspiel oder gar Offensivaktionen fanden nicht statt, gegen den Ball gab es Geleitschutz statt Zweikampfführung. Lediglich Kevin, der einen ausgesprochen guten Tag erwischte und ein ganz starkes Turnier spielte, war es zu verdanken, dass die Sillenbucher trotz drückender Überlegenheit zunächst nur 2:0 führten, bis der ASV ihnen kurz vor der Schlusssirene mit einem groben Stockfehler den Treffer zum Endstand von 3:0 auflegte.

In geänderter Startformation ergab sich in der zweiten Partie zunächst dasselbe Bild: Der Gegner aus Untertürkheim war gedanklich und physisch immer einen Schritt schneller, agierte selbstbewusst und körperbetont und dominierte das Geschehen eindeutig, ohne spielerische Glanzlichter zu setzen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die SGU in Führung ging. Kevin musste anschließend noch einige Male im 1:1 gegen zu einfach durchbrechende SGU-Offensivkräfte seine Reaktions- und Nervenstärke unter Beweis stellen, um sein Team im Spiel zu halten. Als der Gegner dann müder wurde, wachten die Botnanger plötzlich auf. Im Bewusstsein, ja nur mit einem Tor in Rückstand zu liegen, wurden sie endlich aktiver, mutiger und in der Folge auch spielbestimmend. Und prompt brannte es in den letzten drei Minuten mehrmals im Untertürkheimer Strafraum, Samuel, Emanuel, Luis und Rami hatten mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß, brachten die Kugel aber selbst aus kurzer Distanz nicht über die Linie. So war zwar auch dieses Match verloren und eine Halbfinalteilnahme nicht mehr erreichbar, aber zumindest hatte die Schlussphase gezeigt, dass noch Leben und Willen in der Mannschaft war.

In der letzten Gruppenbegegnung gegen die Talentrundentruppe vom MTV, die – als hoher Turnierfavorit gestartet – nach zwei Niederlagen aus den ersten beiden Partien überraschenderweise schon aus dem Rennen um die Halbfinals ausgeschieden waren, wollte man mit den „neu entdeckten“ Tugenden den großen Nachbarn zumindest gehörig ärgern. Tatsächlich wurde es ein Spiel auf Augenhöhe, von einem Zweiklassenunterschied war nichts zu sehen. Dank konzentrierter und zweikampfstarker Defensivarbeit blieben die hochtalentierten MTV-Spitzen nahezu wirkungslos, im Spiel nach vorn legten die Botnanger gegenüber dem Turnierbeginn mindestens drei Gänge zu und brachten die Kräherwaldkicker mehrfach in große Verlegenheit. Ein starker, mutiger und spielerisch ansprechender Auftritt, dem lediglich die letzte Entschlossenheit oder Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor abging. Mit dem torlosen Remis war der MTV am Ende gut bedient, für das junge ASV-Team war es mehr als ein Achtungserfolg, zumal man die Gruppenphase punktgleich und mit gleicher Tordifferenz wie der MTV beendete und sich nur aufgrund eines weniger erzielten Treffers hinter ihm im Abschlussklassement einsortieren musste.

Für das abschließenden Platzierungsspiel gegen den Bezirksligisten TSV Bernhausen waren die Botnanger nun richtig auf Betriebstemperatur, ließen hinten kaum etwas zu und zeigten sich offensiv spritzig, lauffreudig und kreativ. Die Zielvorgabe des Trainers, dieses Turnier nicht ohne eigenen Torerfolg zu beenden, wurde gleich doppelt eingelöst: Während Noé zunächst noch scheiterte, als er in hohem Tempo mit dem Ball am Torwart, aber auch am Tor vorbeizog, zeigte Rami kurz darauf sein großes Spielverständnis und legte zweimal unter Bedrängnis blitzgescheit für den mitgelaufenen Mitspieler auf, der jeweils nur noch in den leeren Kasten einschieben musste. Den ASV-Kickern gelang damit nach komplett verschlafenem Auftakt ein durchaus respektabler Auftritt gegen starke Konkurrenz. Wenn die Jungs mal ins Rollen kommen, sind sie durchaus in der Lage, mit den Spitzenteams des Bezirks mitzuhalten. Zu berücksichtigen ist bei der Bewertung des Turnierleistung auch, dass die Botnanger nur den beiden besten Teams des Teilnehmerfeldes unterlagen, denn die beiden ersten Gruppengegner des ASV standen sich letztlich im Finale des Turniers gegenüber, in dem sich Sillenbuch gegen die SGU knapp im Penaltyschießen durchsetzen konnte.

Für den ASV kickten (Tore):
Kevin (TS), Samuel, Tim, Nick, Emanuel, Pascal (1), Noé, Luis (1), Rami

D1: Hallenturnier TSV Merklingen

Hallenturnier zum Jahresausklang: ASV hängt durch

Soviel vorweg: Den Hallenfußball haben die D1-Junioren des ASV in dieser Saison noch nicht erfunden. Beim Hallenturnier des TSV Merklingen in Weil der Stadt, für die jahrgangsälteren Spieler traditionell der sportliche Abschluss des Fußballjahres, ließen sie vor allem spielerisch fast alle Wünsche offen. Im Auftaktspiel gegen die Spvgg Renningen fiel das noch nicht ins Gewicht, hier reichte eine halbwegs solide Defensivleistung sowie einige gelungene Einzelaktionen (Tim per direktem Freistoß und Nick aus der Distanz) zu einem ungefährdeten 3:0-Erfolg. Für die nächsten Gegner war das dann allerdings zu wenig. Der SF Gechingen dominierte die Partie lange Zeit nach Belieben und hätte ohne Keeper Kevin in Bestform sogar einen Kantersieg einfahren können. Am Ende war der ASV mit dem 1:3 noch gut bedient. Ähnliches Bild gegen den TSV Merklingen I: Obwohl der Gastgeber nicht gerade ein spielerisches Feuerwerk abbrannte, wirkten die Botnanger fußballerisch unbeholfen, lethargisch und phasenweise sogar lustlos. Zudem stand – und das ist ungewöhnlich für diese Truppe – kein Team auf dem Parkett, sondern eine Ansammlung von Einzelspielern, von denen jeder vollauf mit Suche nach Form und Einstellung beschäftigt zu sein schien. Kosequenterweise ging die Partie mit 2:0 klar an die Hausherren. Nach einer deutlichen Ansprache in der Kabine fanden die Botnanger im letzten Gruppenspiel gegen den späteren Finalteilnehmer CFR Pforzheim zwar selten eine klare spielerische Linie, konnten aber zumindest kämpferisch wieder überzeugen und schlugen sich trotz der 0:2-Niederlage achtbar.

Das abschließende Platzierungsspiel war zwar aus sportlicher Sicht von überschaubarer Bedeutung, bot aber zumindest richtig hohen Unterhaltungswert. Gegen die 2. Mannschaft des Gastgebers war der ASV auch in der aktuellen Form das deutlich bessere Team, führt durch Rami und Ardil früh mit 2:0 und hatte eigentlich alles im Griff, bis ein Wembleytor nach Freistoß und ein sehr fragwürdiger Neunmeter in der Schlussekunde den unerwarteten Ausgleich brachten. So durften die ASV-Kicker auch noch ins Penalty-Schießen, lagen dort zunächst nach Emanuels Pfostenkracher im Hintertreffen, bevor Kevin die beiden folgenden Schützen ausguckte und Giacomo und Ardil sicher einnetzten. In einem hochklassigen Finale setzte sich die spielerisch beste Mannschaft des Turniers, der SGV Freiberg, nach Verlängerung verdient gegen die kampfstarken Pforzheimer durch.

Nach einem ereignisreichen Fußballjahr scheint bei der ASV-Truppe die Luft ziemlich raus zu sein, gut dass nun die Weihnachtspause vor der Tür steht. Im neuen Jahr gibt es wieder viele interessante Herausforderungen, an denen sich die Jungs messen können. Bis dahin werden sie sich sicherlich erholt und die Lust aufs Kicken zurückgewonnen haben.

Für den ASV kickten (Tore):
Kevin, Nick (1), Tim (1), Pascal, Emanuel, Ardil (2), Rami (2), Giacomo