Nach etwas unbefriedigendem Saisonbeginn fanden die Botnanger zuletzt in ein immer besseres Zusammenspiel. Dieser Trend sollte in der Auswärtsbegegnung gegen die jungdynamische aber unerfahrene Mannschaft der SG MADS Ostalb 3 anhalten. Von Beginn an entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Das Zusammenspiel lief gut und das Anfeuern durch die Botnanger Auswechselspieler ließ keinen Zweifel daran, wer hier von Anfang an gewinnen wollte.
Zunächst wurde sich beschnuppert und einige Dinge beherrschten den ersten Satz. Mal gingen Aufschläge daneben, mal fanden Annahmen keine optimale Parabel zum Zuspieler Kern, der hier teils große Wege zurücklegen musste. Diese mitunter schwierigen Bälle wurden nun jedoch durch die gesamte Mannschaft sicherer und präziser als noch in den Spielen zuvor zum Gegner gebracht. Zum Punktgewinn konnten anfangs vor allem harte Außenangriffe von Dobler oder Blumhardt im gegnerischen Feld platziert werden. Über etwas Abwechslung freuten sich Löchner und Könnecke, die bei einigen schnellen Bällen über die Mitte ihre Qualitäten unter Beweis stellen konnten. Beim Stand von 27:26 für den ASV Botnang musste noch einmal für Konzentration gesorgt werden, der Satz war hart umkämpft und sollte nicht verloren gehen. Ersatztrainer Ernst der ersten Herrenmannschaft vom ASV Botnang brachte für den soliden Diagonal Kümmel unseren Jokerspieler Schubert. Dies nutze Kern für eine weitere starke Angabe, die zum Satzgewinn führte.
Durch den erfreulichen Ausgang des ersten Satzes musste an der Aufstellung für Durchgang zwei nichts verändert werden. Kümmel konnte den ASV mit sicheren Sprungaufschlägen zunächst mit 7:3 in Führung bringen. Auch die Auszeit des Gegners brachte nichts, Kümmel erhöhte weiter auf 9:3. Flatterangaben des starken Blumhardt sorgten im direkten Anschluss an eine zweite Serie mit dem Zwischenstand 13:4. Man wähnte sich bereits in ungewohnter Sicherheit, die sich alsbald in Flüchtigkeitsfehlern und Unkonzentration in der Abstimmung mit dem Verlust des Vorsprungs rächen sollte. Bei 17:14 zog Ernst die Reißleine und rüttelte in Auszeit eins die Mannschaft aus dem Schlaf. Die 30 Sekunden Ansprache waren jedoch nicht genug, sodass auch die Führung verloren ging. Nach nur drei weiteren Punkten beim Stand von 17:17 warf Ernst nochmal alles was das Einmaleins der Motivation bot in die Waagschale und schickte die Mannschaft nach Auszeit zwei zurück ins Rennen. Dies und die nochmals lautere Bank zeigten ihre Wirkung. Der Gegner konnte sich nur noch mit Zeichensprache verständigen und der ASV eroberte die Führung zurück. Bei 22:19 überließ der etwas unterzuckerte Könnecke dem soliden Weber seine Mittelposition. Um den Gegner im Satzendspurt bei 23:20 aus dem Konzept zu bringen, bediente sich Ernst eines Kunstgriffes und wechselte den langen Diagonaljoker Schubert für den agilen, aber kleineren Zuspieler Kern ein. Zwar ging der Punkt ohne Ballkontakt von Schubert verloren, der sogleich folgende Rückwechsel brachte jedoch nochmal etwas Ruhe in die Mannschaft, sodass auch dieser Satz gegen unter Druck stehende Gegner mit 25:21 gewonnen werden konnte.
So wie die Mannschaft aus Durchgang zwei herausgekommen war, so startete sie in den folgenden. Oertels Annahmen auf der Liberoposition zeigen sich als zunehmender Grundstein des Botnanger Spiels. Wiedermal ist eine Steigerung seiner Leistungen zum vorhergehenden Spieltag deutlich sichtbar. Auch dies half mit der Situation des nun mit dem Rücken zur Wand stehenden Gegners fertig zu werden. Dieser hatte auf vielen Positionen umgestellt und die Botnanger taten sich zu Satzbeginn mit der neu gestellten Aufgabe etwas schwer. Aus einem Rückstand von 8:10 konnte sich die Mannschaft aus eigener Kraft befreien und ging mit 18:14 in Führung. Ernst wechselte nun das Botnanger Urgestein Blanke ein. Es zeigte sich wie in früheren Spielen erneut die Problematik von späten Ersteinwechselungen einzelner Spieler. Er kam erst nach einigen Punkten und vollständigem Wiedererreichen des Ballgefühls sauber ins Spiel. Ein Schicksal, dass auch dem an fehlender Spielpraxis leidenden Heller ab 19:17 zunächst nicht erspart blieb. Doch seine Zeit sollte noch kommen. Zunächst war sein Spiel von einer unpräzisen Annahme und einem schwachen Versuch über Außen geprägt. Wie zuvor bei Blanke dauerte es einige Punkte, bis die Betriebstemperatur erreicht war. Unter Zuhilfenahme all seiner Routine zirkelt er anschließend einen Pass über Außen am Doppelblock vorbei präzise auf die Longline-Ecke. Der Sieg ist in greifbarer Nähe. Es folgte eine saubere Annahme auf Kern, dessen exakter Pass vom Spielführer Dobler gewohnt beständig zum direkten Punktgewinn verwandelt werden konnte. Nachdem Heller beim Stand von 28:27 noch einmal vor ans Netz kommt wird es ruhig in der Halle. Dobler schlägt auf, das gegnerische K1 kommt zurück, die Annahme stimmt. Kern wählt den Angriff über Vier. Dort hat sich Heller bereitgemacht, um hart abzuschließen. Doch es kommt anders. Der Doppelblock steht hoch und massiv, sodass andere Lösungen her müssen. Geistesgegenwärtig erinnert er sich an das Lob-Training von Haupttrainer Kaiser. Wie in Trance schiebt Heller den Ball mit der linken Hand innen am Block vorbei kurz auf die Drei und ist damit Man of the Match. Die immer besser zusammenwachsende Mannschaft Herren 3 des ASV Botnang holt damit verdient ihren ersten 3:0 Sieg der laufenden Saison.