Am vergangenen Wochenende hat die Herren 2 des ASV ihren letzten Saisonspieltag auswärts in Eislingen bestritten. Die Nervösität war groß, denn trotz Siegen aus 5 der letzten 7 Spielen war der Klassenerhalt alles andere als sicher. Eine Niederlage, verbunden mit dem Sieg einer der beiden direkten Konkurrenten hätte die ungeliebte Reise zum Relegationsturnier oder sogar den direkten Abstieg bedeutet. Ein Sieg musste also her und Trainer Copf ließ 40 Minuten vor Anpfiff in Kabine 6 keine Zweifel darüber, dass die Keiler diese Entscheidung an diesem Tag selber treffen würden.
Und das durften die Eislinger dann auch spüren. Mit der kampferprobten Rückrundenaufstellung um den Spielertrainer im Zuspiel, ließen die Jungs aus Botnang selten mehr als 2-3 Punkte des Gegners am Stück zu und fanden stets eine Lösung, um die starke Abwehr auf der anderen Netzseite zu überwinden. Ein selbstbewusstes 25:18 für Botnang war die logische Folge.
Bis hierhin, aber auch im weiteren Spielverlauf fanden Zuspieler Copf und Mittelblocker Könecke und Pfaller trotz präziser Annahme und Feldabwehr, dirigiert von Dampfmaschine Schwarz, im Schnellangriff nie richtig zueinander. Glücklicherweise konnte ab dem zweiten Satz durch konsequentes Botnanger Aufschlagspiel der erfahrene Eislinger Zuspieler seine starken Mitten auch nicht mehr finden und so wandelte sich das Spiel zu einem Duell auf den Außenpositionen, bei dem die schlagkräftigen Botnanger Urgesteine Hoff und Wenzelburger nicht mit sich diskutieren ließen und auch der pfiffige Vincent „Vincenzo“ Schubert stets Lösungen fand. Trotz des Satzballs für Botnang mit 24:23 gelang es den um den Aufstieg spielenden Gastgebern allerdings irgendwie trotzdem noch den Satz zu drehen. 1:1 auf der Punktetafel.
Was jetzt begann, muss man im Kontext der vielen mental herausfordernden Trainingseinheiten und Spieltagserfahrungen der vergangenen 8 Monate verstehen, denn die Mannschaft um Jungtrainer Copf steckte die Enttäuschung des zweiten Satzes nicht einfach nur weg, sondern wandelte sie in eine gewaltige Energie um. Angepeitscht durch Stimmungsführer Marx und Knau entfachte die Botnanger Bank ein Feuer im Rücken der teilweise an der körperlichen Belastungsgrenze kämpfenden Keilern auf dem Platz. Die durch angrenzende Jugend- und Damenspieltage reich gefüllten Zuschauerränge mussten resigniert anerkennen, dass die Mannschaft aus dem schönsten Stuttgarter Stadtteil noch jede Halle in der Region zu ihrer Festung machen kann. Konsequenterweise hieß es jetzt zweimal 25:21 für Botnang, der Klassenerhalt war geschafft, nicht zuletzt da zeitgleich mit dem Abpfiff die Nachricht aus Waldenburg kam, dass die direkte Tabellenkonkurrenz bei den frischengebackengen Waldenburger Meistern, die Botnang noch vor wenigen Wochen bezwang, mit 0:3 unterlag.
Aufgrund einer Umstellung der Ligastruktur im VLW ist die Herren 2 in der kommenden Spielzeit 23/24 in der Verbandsliga zu finden, aber jetzt geht es erstmal in die wohlverdiente Sommer- und Beachpause!