Volleyball ist ein Spiel voller Regeln, die ein Außenstehender nicht unbedingt auf Anhieb versteht: doppelte Ballberührung, unpassende Rotationsfolge oder Aktionen oberhalb der Netzkante von Spielern außerhalb der Vorderzone werden mit Punktverlust bestraft. Doch als wäre es nicht genug, gibt es jede Menge anderer Vorschriften: Mindestanforderung an die Beleuchtung, die Räume seitlich und oberhalb des Spielfeldes. So beträgt die Höhe einer Halle laut Regelbuch mindestens sieben Meter. Ob dieser Wert beim letzten Gegner der Oberliga-Herren erreicht wurde, darf stark angezweifelt werden. Doch auch dadurch ließ sich der Spitzenreiter nicht aus der Ruhe bringen und konnte am Ende des Tages den siebsten Sieg im siebten Spiel einfahren.
Trainer Daniel Ohr wusste allerdings im Voraus um die Gegebenheiten in der fremden Halle und hat sein Team auf die Bedingungen eingestellt. Frei nach dem Motto „Flach spielen, hoch gewinnen“ schickte er sein Team leicht verändert auf das Spielfeld. Von Anfang an agierten die Keiler gut in der Annahme und gaben so ihren Spielgestaltern alle Möglichkeiten. Besonders konnten sich die Botnanger Mittelblocker über die guten ersten Ballkontakte freuen, denn so wurden sie ausnahmsweise zu richtigen Mittelangreifern und waren von ihren Gegenspielern nicht zu stoppen. Sowohl Nick Schulz als auch Lennart Pfaller wurden für ihre harte und oft undankbare Aufgabe belohnt und wussten sich mit vielen Punkten zu bedanken.
Alle Sätze verliefen nach einem ähnlichen Muster: ein guter Start der Botnanger Jungs, der ein Punktepolster verschaffte, das vom Team auch nach zahlreichen Wechseln sicher ins Ziel gebracht werden konnte. Spätestens als der Botnanger Routinier Dirk Mehlberg im dritten Satz einen Angriffsball aus der eigenen Annahme ins gegnerische Feld prügelte, schien der Widerstand der Hausherren gebrochen zu sein. Da der ärgste Verfolger der Botnanger außerdem am Wochenende Federn ließ, ist der ASV schon zwei Spiele vor der baldigen Winterpause Herbstmeister.
Zeit zum Ausruhen bleibt aber nicht. Denn am kommenden Samstag kommt der Aufsteiger und Wundertüte vom VfB Ulm. Dieses Team, das immerhin mit einem Jugendnationalspieler antritt, hat am vergangenen Wochenende sehr deutlich den TV Rottenburg 3 geschlagen, mit dem die Nord Stuttgarter noch ihre Mühe hatten. Es wird also noch ein harter Brocken in der eigenen Halle, der da auf den ASV wartet. Wir brauchen daher beim letzten Heimspiel des Jahres jegliche Unterstützung für die nächsten drei Punkte!