Zwei bittere Niederlagen steckten vor dem Heimspieltag gegen den Mitaufsteiger und Oberligameister TG Bad Waldsee in den Botnanger Knochen. Das gesamte Team strebte Wiedergutmachung in der heimischen Halle an. Allerdings ging der Plan anfangs nicht so richtig auf.
Vor dem Spiel entschied sich der Botnanger Trainer für eine Variante der Kaderzusammenstellung mit zwei Liberos. Dadurch sollte auf jeden Fall gesichert werden, dass Annahme und Abwehr der Botnanger gut funktionieren. Anfangs schien alles gut zu klappen. Botnang startete gut in die Partie. Ein ständige Zwei-Punkte-Führung trugen die Keiler sicher Richtung Satzgewinn. Doch dann machten starke Aufschläge der Gäste einen Strich durch die Rechnung der Botnanger. Der erste Satz ging an den Oberligameister aus Bad Waldsee. Im Satz danach merkte man, den Spielverlauf der letzten zwei Begegnungen aus Botnanger Sicht. Das Team konnte sein Potential nicht richtig abrufen und verlor auch den Folgesatz zurecht, auch wenn es deutlich ausfiel.
Eine gesengte Sau ist aber sau-gefährlich. (3€ vom Autor gehen ins Phrasenschwein) So kamen die Keiler mit Wut im Bauch aus der Pause zwischen Sätzen zwei und drei wieder aufs Feld. Die nimmermüde Tribüne peitschte und trommelte die Truppe immer weiter nach vorne. Die stark verbesserten Aufschläge der ASV’ler stellten den bis dahin sehr soliden Annahmeriegel des Gegners immer wieder vor Probleme. Dadurch konnte die Abwehr der Hausherren immer wieder (Not-)Angriffe des Gegners entschärfen und zurück ins gegnerische Feld wuchten. 25:18 hieß es am Ende des Durchgangs – dieser Spielstand spricht im Volleyball eine deutliche Sprache. Und diese hallte offensichtlich in den Ohren der Gäste auch im Folgesatz nach. Sie fanden nicht mehr richtig zurück ins Spiel. So funktionierte kaum ein Element der Waldseer, wie noch zu Beginn der Partie. Beispielhaft war dafür der bis dahin stärkste Aufschläger der Gäste, bei dem sich plötzlich Fehler einschlichen.
Nach dem zweiten Satzgewinn durch Botnang schien der Glaube der Gegner gebrochen zu sein. Die Keiler marschierten nämlich durch die eigene Halle und fegten mit starken Angriffen und Aufschlägen alles von der Platte, was auf der anderen Seite des Netzes stand. 15:5 hieß es am Ende. Mit einem solchen Ergebnis hat auf der Seite der Botnanger nach den ersten zwei Sätzen wahrlich keiner gerechnet. Umso erfreulicher war der endgültige Spielstand. „Es war am Anfang schwach und am Ende stark – ein sehr wichtiger Sieg für die Moral“, fasste der Botnanger Zuspieler Beckebans am Folgetag nüchtern zusammen.
Mit dieser Moral wollen die Botnanger in dieser Woche das Pokalspiel beim Oberligist aus Remshalden und anschließend die Begegnung bei der SG MADS Ostalb angehen. Wir freuen uns auf anstehende Aufgaben und wissen nun, dass uns auch ein Rückstand nicht umwirft.