Nach dem Spitzenspiel am vergangenen Sonntag gastierte der MTV Ludwigsburg, seines Zeichens Tabellendritter der Regionalliga, bei den Oberliga-Herren der Botnanger in der zweiten Runde des Landespokals. Die Botnanger gingen selbstbewusst, wenn auch nicht ganz vollständig in die Partie. Da Nick Schulz krankheitsbedingt ausgefallen ist, musste Roman Hoff an seiner Stelle auf der Mitte einspringen. Außerdem halfen Johannes Wenzelburger und Tom Könecke von Herren 2 aus.
Im ersten Satz wurde ihr Einsatz allerdings noch nicht benötigt. Dort traten die Gäste nicht mit der besten Besetzung an und kassierten dafür promt die Rechnung. Einige Ersatzspieler des Regionalligisten bekamen die Chance sich gegen den Tabellenführer der Oberliga zu beweisen, konnten sie aber gegen die Keiler nicht nutzen. Zu gut war die Block- und Abwehrarbeit der ASV’ler, die teilweise glücklich bis spektakulär punkten konnten. Im Satz Nummer zwei wollte sich der Favorit keine Blöße leisten und schickte direkt drei ehemalige Zweitligaspieler aufs Feld. Das zeigte Wirkung: Direkt konnte sich der MTV ein wenig absetzen. Der Vorsprung wuchs bis auf einige Punkte an, schmolz aber nach der Hereinnahme von Diagonalangreifer Wenzelburger wieder, der mit wuchtigen Angriffen für Botnanger Punkte sorgen konnte. Der Satz entwickelte sich zu einem wahren Krimi – erst bei 31:29 konnte der Satzgewinner ermittelt werden, der leider aus der Barrockstadt kam.
Sichtlich angefressen und mit ordentlicher Portion Wut im Bauch gingen die Gäste in den dritten Durchgang. Das zeigte sich an ihrer druckvollen Spielweise. Botnang bekam kein Bein mehr auf den Boden und brach in der Annahme und Angriff etwas weg. Dadurch war dieser Satz eine eindeutige Angelegenheit für die Gäste. Doch der ASV ließ sich nicht abschütteln und wollte vor zahlreichen Zuschauern eine Reaktion zeigen. Dies gelang zwar nicht so eindrucksvoll wie im ersten Satz, doch ging der ASV in Führung und konnte sie über den Satz halten. Also musste die Entscheidung im Tie Break fallen.
Dort mussten die Hausherren ohne Roman Hoff auskommen, der sich am Ende des vierten Satzes verletzt hat. Doch sicherlich lag es nicht daran, dass die Probleme aus dem dritten Satz wieder aufgetaucht sind. Die Dauer und die Intensität der Partie machten sich beim ASV zusätzlich bemerkbar und man musste der Erfahrung und der Klasse des Gegners Tribut zollen.
Trotz der Niederlage gab es weitestgehend viele gute Phasen des Oberliga-Teams, das nun am Sonntag erneut eine starke Leistung abliefern muss, wenn es um die Verteidigung der Tabellenspitze geht. Wir hoffen auf lautstarke Unterstützung und freuen uns auf das anstehende Derby.