Die Botnanger Teams singen seit einigen Jahren ein Lied in den baden-württembergischen Sporthallen: „Botnang, Botnang, Botnang, Botnang – eine Mannschaft, viele Punkte, ja das ist der ASV“. Dichtet man dieses Lied ein wenig um, passt es wie die Faust aufs Auge zu dem bisherigen Saisonverlauf der zweiten Mannschaft: „Eine Mannschaft, zwei Gesichter, ja das ist die Herren zwei.“ Aber eins nach dem anderen…
Am 16.11. empfing die Mannschaft von Johannes Wenzelburger zwei Oberliga-Absteiger am großen Heimspieltag. Davon, dass das Team des ASV ein Auf- und der erste Gegner SG Volley Ostalb ein Absteiger ist, war im ersten Spiel anfangs aber wenig zu sehen. Souverän spielte die Mannschaft die ersten zwei Sätze die Gäste zurecht und holte den ersten Punkt. Doch dann schien sich die Mannschaft auf dem Teilerfolg auszuruhen und lud den Gegner zum Mitspielen ein. Er nahm die Einladung dankend an und kam immer besser ins Spiel. Nach dem ersten verlorenen Satz schlichen sich mehr Fehler ein und das Team verfiel leider in Muster aus vergangenen Partien. Das Übel nahm seinen Lauf und die Mannschaft verlor 3:2. Statt möglicherweise drei Punkten stand nur einer auf der Habenseite der Botnanger.
Der Stachel saß tief, der Frust war groß. So leicht war es nicht, diese Begegnung abzuhacken. Das merkte man dem Team zu Beginn des zweiten Spiels an. Der an diesem Tag bessere Gegner vom SV Remshalden spielte seinen Stiefel mit oberliga-erfahrenen Kräften herunter und gab dem ASV nur wenige Gelegenheiten zu punkten. Zwei Sätze verliefen deutlich zugunsten der Gäste. Nach dem zweiten Satz und einer Brandrede im Botnanger Teamkreis ging eine andere Mannschaft aufs Feld. Personell gab es zwar keine Veränderungen, doch das Team zeigte ein anderes Gesicht. Mehr Kampf in der Abwehr, mehr Entschlossenheit im Angriff – der Satz verlief ausgeglichen. Eine unglückliche Entscheidung des sonst guten Schiedsgerichts gegen den ASV kostete Botnang Nerven und Konzentration in der entscheidenden Phase des Satzes. So ging auch der Durchgang drei an die Gäste und die ASV’ler standen mit leeren Händen dar.
Nach dem ärgerlichen Verlauf des Spieltags am Samstag kam es nur wenige Tage später zum Pokalspiel gegen die zweite Mannschaft des MTV Ludwigsburg. Der Oberligist kam mit vollem Kader nach Botnang, dennoch ging der erste Satz an die Hausherren. Mit viel Druck im Aufschlag, guter Abwehrarbeit und Chancenverwertung gewannen die Keiler den ersten Durchgang, verloren aber ihren Kapitän, der mit einer Sprunggelenkverletzung das Feld verlassen musste und nun für den Rest der Rückrunde fraglich ist. In den Sätzen danach kämpfte die Mannschaft munter weiter und zeigte gute bis sehr gute Phasen. Doch der Fokus und das hohe Niveau konnten leider nicht über die gesamte Spieldauer gehalten werden. So gingen die Sätze nach einem Zwischenspurt an die Gäste und das Spiel ging mit 3:1 verloren.
Auch an diesem Tag zeigte das Team seine zwei Gesichter – starke Phasen wechselten sich mit Tiefen ab. Die Mannschaft weiß, dass sie das Niveau hat gegen jeden Gegner zu bestehen. Nun gilt es nur noch das Können über die gesamte Spieldauer abzurufen und sich zu belohnen.