Der vergangene Spieltag stand ganz im Zeichen der Zahl Zwei: Die zweite Vertretung des ASV Botnang erkämpfte sich im zweiten direkten Abstiegsduell der noch jungen Landesliga-Saison zwei immens wichtige Punkte, fuhr gleichzeitig den zweiten Sieg der Spielrunde ein. Dabei kamen die Herren um Trainer Volker Grötzinger mit zwei blauen Augen davon.
Nachdem am letzten Spieltag das wichtige Schlüsselduell gegen Geißelhardt knapp im fünften Satz verloren wurde, sollte dieses Mal das Glück auf Seiten der Botnanger sein. Mit hohen Erwartungen reiste die Mannschaft also zum Fellbacher Stadtrivalen, der bis dahin ohne Punktgewinn am Tabellenende klebte. Botnang begann mit Feifel und Münch auf den Außenannahme-Positionen, Steiner als Diagonalangreifer, Seybold im Zuspiel, Hacker und Seifert auf den Schnellangreifer-Positionen sowie Abwehrexperte Aschenbrücker als Libero.
Jedoch ging trotz aller guten Vorsätze der Start der Partie deutlich in die Hose. Nach einer Viertelstunde lag der ASV II mit 0:1 Sätzen zurück und wurde dabei mit einem klaren 16:25 nach allen Regeln der Volleyballkunst abserviert. Fellbach trat zu diesem frühen Zeitpunkt mit mehr Entschlossenheit auf und konnte die Gäste aus dem Stuttgarter Westen jederzeit in allen Elementen kontrollieren. Botnang schlug schwach auf und brachte das eigene Sideout viel zu selten durch. Auch einige abgewehrte Bälle konnten nicht in eigene Punkte umgewandelt werden – es fehlte deutlich an offensiver Durchschlagskraft. Durch eine klare Pausenansprache und ein glückliches Händchen von Trainer Grötzinger beim Wechsel auf der Außenannahme-Position kam der ASV mit viel Frust zurück aufs Parkett und biss sich nun in die Partie. Erhöhter Druck im Aufschlagspiel konnte die Fellbacher Annahme verunsichern, sodass vor allem der Botnanger Block Gelegenheit bekam, sich auszuzeichnen. Anhand einiger krachender Blockaktionen fand der ASV zurück ins Spiel und konnte im Gegenzug mit einem klaren 25:16 zum Satzausgleich punkten.
Auch im dritten Satz dominierte Botnang das Geschehen, ging schnell in Führung und konnte diese bis zum Ende hin aufrecht halten. Neben spektakulären Blocks verbesserte sich auch die Aufschlagleistung zusehends. Ein klares 25:19 besiegelte die 2:1 Satzführung. Seifert, Seybold und Steiner demonstrierten am Netz ihre Stärke und waren allmählich auf Betriebstemperatur. Fellbach stand im vierten Satz bereits mit dem Rücken zur Wand und musste Matchbälle gegen sich abwehren. Durch leichtfertig vergebene Chancen der Botnanger konnte sich der Gastgeber im Spiel halten und durch ein 27:29 letztlich den Satzausgleich zum 2:2 herstellen. Trotz zahlreicher Möglichkeiten gelang es dem ASV in diesem Spielabschnitt leider nicht, den berühmten Sack zuzumachen.
Die Entscheidung sollte schließlich im Tiebreak fallen. Nachdem der ASV Botnang gut gestartet war und gleich zu Beginn mit zwei Punkten in Führung lag, nahm Fellbach das Heft in die Hand und drehte durch eine Aufschlagserie die Partie beim Stand von 6:9 zu ihren Gunsten. Der Gastgeber war am Drücker und lag nun bis zum Stand von 15:15 stets in Front. Letztendlich entschied nur das berühmte Quäntchen Glück über Sieg oder Niederlage. Fellbach schlug beim Stand von 16:15 für Botnang den eigenen Angriff hinter die Grundlinie und bescherte dem ASV dadurch zwei hart erkämpfte Punkte im Kampf um den Klassenverbleib.
Nach über zwei Stunden purem Abstiegskampf durften sich die Spieler um den abwesenden Kapitän Thumm über den zweiten Erfolg der Runde freuen. Ein Lichtblick in dieser spannenden Paarung war die mannschaftliche Geschlossenheit des ASV II, die nicht nur auf dem Feld, sondern auch auf der Bank zum Ausdruck kam. Trotz starker spielerischer Schwankungen ist die Stimmung in der Mannschaft immer schon ein Aushängeschild und durch nichts unterzukriegen. Im weiteren Spielverlauf konnte insbesondere das gute Blockverhalten auf sich aufmerksam machen. Diagonalangreifer Steiner überzeugte zudem im Abschluss mit einer hervorragenden Quote und verwertete besonders gegen Ende der Begegnung einige clevere Zuspiele von Routinier Seybold wahlweise mit Präzision oder Härte.
In den engen Momenten der Partie zeigten sich jedoch noch zahlreiche Abstimmungsschwierigkeiten innerhalb der Mannschaft und fehlende Wettkampfpraxis der jeweiligen Spieler auf dem Parkett. Daran gilt es in den nächsten Trainingseinheiten pünktlich, intensiv und konzentriert anzusetzen, damit aus den verbleibenden drei Spielen der Hinrunde noch der ein oder andere Punktgewinn erfolgen kann.
Für die Herren II des ASV Botnang spielten: Andreas Aschenbrücker (L), Timo Baier (MB), Gerrit Feifel (AA), Michael Hacker (MB), Dominik Münch (AA), Dominik Seifert (MB), Bernd Seybold (Z), Frieder Steinacker (AA), Axel Steiner (D), Sebastian Stöckle (AA), Sebastian Tötemeier (D) zusammen mit Trainer Volker Grötzinger.