Im Vergleich zum Saisonauftakt beim TV Hausen konnte Trainer Volker Grötzinger beim Auswärtsspiel in Ellwangen auf einen vollen und ausgeglichenen Kader zurückgreifen. Gute Voraussetzungen also für ein Spiel gegen einen starken Gegner, der sich in den letzten Jahren immer vor den Botnangern platzieren konnte und an den Aufstiegsplätzen kratzte.
Für Kapitän Felix Thumm, der in Hausen noch ungewohnt als Zuspieler agierte, kehrte Bernd Seybold als Spielmacher zurück ins Team. Sebastian Tötemeier stand ebenfalls zum ersten Mal in der Starting Six. Überraschenderweise dürfte zudem Frieder Steinacker erneut von Beginn an ran. Der gelernte Außenangreifer überzeugte als Mittelblocker im Spiel gegen Hausen und hatte sich somit seinen Startplatz im zweiten Saisonspiel verdient. Timo Baier über Mitte, Gerrit Feifel und Dominik Münch auf Außen sowie Libero Andreas Aschenbrücker komplettierten die Startaufstellung.
In Satz 1 entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe. Bis zur Satzmitte konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Erst beim Stand von 15:15 erarbeitete sich der TSV Ellwangen einen kleinen Vorsprung von drei Punkten. Dieses Punktepolster konnte der Gastgeber zur 1:0 Satzführung ins Ziel retten.
Trotz eines guten ersten Satzes startete die 2. Herren sehr verunsichert in den zweiten Satz. Die ersten vier Angaben in Folge wurden verschlagen. Insgesamt wurden die Fehlaufschläge im Laufe des Satzes sogar noch auf acht aufgestockt. Umso mehr spricht es für die Moral der Mannschaft, dass sie diesen Fehlstart passé machen konnte und den Satz in einem Krimi mit 29:27 noch für sich entschied.
Zumal Libero Andreas Aschenbrücker beim Stand von 25:25 verletzt ausgewechselt werden musste und Lukas Gentemann nachträglich als Libero benannt wurde. Andreas Aschenbrücker war bei einer Rettungsaktion mit Bernd Seybold zusammengestoßen und verletzte sich am Knie. Die einen waren der Meinung, der „Aschi“ wollte mit dieser Aktion eigentlich Zuspieler Bernd Seybold außer Gefecht setzen, damit Lukas Gentemann endlich das Spiel machen könne. Andere glaubten, Bernd Seybold habe gezielt den Libero attackiert, damit Lukas Gentemann als Libero ins Spiel kommt und nicht an seiner statt. Welcher Interpretation man auch immer glauben mag, letztendlich führte es zum Erfolg.
Zwar ging der dritte Satz erneut an den Gastgeber. In Satz 4 spielten die Botnanger jedoch stark auf und zeigten dem Gegner die Grenzen auf. Bernd Seybold begann den Satz mit einer Aufschlagserie zum 7:0. Während Felix Thumm und Dominik Münch über Außen sowie Gerrit Feifel mittlerweile über Diagonal konstant punkteten, sammelte insbesondere Dominik Seifert fleißig Blockpunkte in der Mitte. Unter dem Druck der Botnanger schlichen sich beim Gegner mehr und mehr Abstimmungsfehler ein. Die 2. Herren spielte den Satz konsequent zu einem 25:8 konsequent zu Ende.
Diese Konstanz und Abgeklärtheit konnte das Team in den Tiebreak mitnehmen. Allen Feldspielern sowie der lautstarken Bank, die im fünften Satz für ein Heimspiel sorgte, war der Siegeswille anzusehen. Selbst als die Ellwangener Fans beim Zwischenstand von 5:7 nochmal aufbegehrten, reagierte die Mannschaft souverän und erstickte die Hoffnungen im Keim. Am Ende stand ein 15:9 und damit der erste Saisonsieg.
Die 2. Herren kann also auch in dieser Saison auf ihre Nervenstärke im Tiebreak vertrauen. Hoffen wir, dass sie am kommenden Heimspieltag, am 1. November, in der BSH nicht wieder davon Gebrauch machen muss und die beiden Spiele bereits vor dem Entscheidungssatz für sich entscheiden kann.
Für den ASV Botnang spielten: Felix Thumm, Bernd Seybold, Lukas Gentemann, Andreas Aschenbrücker, Gerrit Feifel, Timo Baier, Frieder Steinacker, Dominik Seifert, Dominik Münch, Michael Hacker, Sebastian Tötemeier, Sebastian Stöckle und Trainer Volker Grötzinger