Am letzten Heimspieltag der Saison gab es in der Ballsporthalle Botnang abwechslungsreiche und spannende Momente zu sehen. Ohne ihren Kapitän Michael Blanke konnte der ASV immerhin ihren Trainer in der Halle begrüßen. Und mit ihm den Herbstmeister und den Verfolger.
Im ersten Spiel des Nachmittags wurde der ungeschlagene Tabellenführer TSV Leinfelden empfangen. Sehr motiviert aber nervös und unkonzentriert gingen die Hausherren in den ersten Satz. Die Annahme war zu unsauber und der ausgeübte Druck nicht hoch genug, so dass Leinfelden wenig Schwierigkeiten hatte und immer wieder ihren Vorsprung ausbauen konnte. Zum Schluss stand ein ernüchterndes 16:25.
Besser kam der ASV dann im Zweiten ins Spiel. Bis 10:12 konnte einigermaßen ausgeglichen agiert werden. Dann kam allerdings eine vernichtende Negativserie für die Gastgeber. Nach wie vor hatte Botnang Probleme mit der Annahme und wenn nicht, fehlte zu oft das Glück um unorthodoxe Bälle des Gegners unter Kontrolle zu bringen. Oft stand zwar der Block, doch nur um unabwehrbar angeschlagen zu werden. Ganze sieben Punkte war jetzt der Rückstand. Zwei Wechsel auf Seiten des ASV brachten wenig Änderung im Spiel und so stand es am Ende 17:25.
Danach ließ ASV Urgestein und Spielertrainer Vladimir Geier die Hüllen fallen und griff selbst ins Geschehen ein. Damit rückte Simon Oberlack von diagonal auf außen und das Bild änderte sich merklich. Die vorher verunsicherten Botnanger gingen deutlich selbstbewusster zu Werke und diesmal nahm der Gästetrainer bei 5:1 die erste Auszeit. Bis 13:12 lagen die Gäste immer ein wenig hinterher, konnten aber mitziehen. Danach lief für den ASV alles. Druckvolle Aufschläge, immer wieder erfolgreiche Blocks und der Diagonalhammer von Geier zerlegte die Gegenwehr der Angereisten. Ganze acht Punkte konnte Botnangs Zuspieler Leo Kern verbuchen. Zwei Wechsel beim TSV halfen nichts und Botnang gewann 25:16.
Ebenso blieb der Verlauf in Satz vier. Die Gäste spielten, gestützt durch die Sicherheit über Geier punkten zu können, sehr variabel und jeder spielte auf seiner Leistungshöhe. Das Resultat war ein weiteres 25:18.
Im fünften und entscheidenden Satz konnte der ASV allerdings nicht ganz an den bisherigen Schwung anknüpfen und Leinfelden wollte ihre drohenden erste Niederlage unbedingt abwenden. Dem gesteigerten Druck der Gäste konnten die Botnanger nicht standhalten und lagen immer ein paar Punkte zurück. Somit blieb der Herbstmeister schlussendlich an- aber ungeschlagen und gewann 10:15.
Einem ganz anderen Problem sah sich der ASV mit den nächsten Spiel gegenüber. Der in der Tabelle ein Punkt hinter den Gästen liegende TB Neuffen hat in seinen Reihen nur einen Spieler im unteren Altersspektrum der Gastgeber, der Rest setzt sich aus gestandenen Herren an der Obergrenze Botnangs zusammen. Diese gefühlte Überlegenheit und der familiär bedingte Abschied ihres Trainers half dem ASV nicht ins Spiel. Schon die Vorbereitung war verschlafen und unkonzentriert.
Botnang startete schlecht. Mit unsauberer Annahme und wenig Druck im Angriff bekam Neuffen mehr Bälle als erwünscht und konnte sich einen leichten Vorsprung erspielen. Erst gegen Ende und nach zwei Wechseln konnte Botnang den Satz 25:21 für sich entscheiden.
Im zweiten Satz entschied sich Interimskapitän und Spielertrainer Felix Rembold, sich das Geschehen von der Bank zu betrachten und mit Felix Beck einen Zuspielerwechsel vorzunehmen. Der ASV konnte bis 9:9 mitspielen doch dann riss der Faden und Rembold reagierte viel zu spät. Erst beim 9:15 kam die Auszeit, half aber nichts. Insgesamt ganze zehn Punkte konnte Neuffen erzielen. Nach der Einwechslung Rembolds und Kerns konnte Botnang noch einmal herankommen. Es reichte allerdings nur zu einem 22:25.
Zuspieler Beck übernahm danach die Trainerfunktion und Rembold hatte den Kopf frei für sein Spiel. Das half, konnten sich die Hausherren nicht schön aber immerhin ungefährdet 25:14 durchsetzen.
Die gewünschte Sicherheit gab das jedoch nicht. Neuffen lag den vierten Satz leicht vorn, als der starke Mittelblocker Julius Kenntner am Netz umknickte. Ein Schock für die Botnanger, der tief gehen sollte. Ohne richtigen Ersatz kam Zuspieler Beck gezwungenermaßen auf diese ungewohnte Position. Zwar schien sich der ASV zu fangen und kam sogar auf 11:11 heran, verlor dann aber zunehmend den Faden und die Konzentration. Bezeichnend hierfür ein Stellungsfehler und das Endresultat 15:25.
Eine Neusortierung auf Botnanger Seite und der zweite fünfte Satz des Tages musste die Entscheidung bringen. Neuffen lies dem ASV wenig Spielraum und Botnang tat sich weiter schwer eine klare Linie zu finden. Mühsam und glücklich kämpften sie sich schließlich zu einem unbefriedigenden 15:13.
Hatte sich auf Botnanger Seite jemand Hoffnung auf einen Aufstieg gemacht, wird das nun mehr als unwahrscheinlich. Aus eigener Kraft wird der ASV es nicht schaffen können. Selbst wenn alle Spiele der Rückrunde mit drei Punkten gewonnen werden sollten, müsste Nürtingen erneut gegen Leinfelden verlieren. Das Ziel sollte also lauten den dritten Platz zu sichern und mehr Stabilität ins Spiel zu bringen.