Einige der Botnanger Jungs spielen ihre erste Drittligasaison. Für manche wird es möglicherweise ihre letzte sein, doch am vergangenen Samstag konnten sich die Keiler aus Botnang ein wenig wie Bundesliga-Spieler fühlen. Denn die Reise ging zum TV Bühl, einem Verein, der letztes Jahr noch in der ersten Bundesliga gespielt hat. Wegen finanzieller Probleme erfolgte der freiwillige Abstieg in die Liga drei. Dennoch ist der Kader der Bühler mit einigen (Halb-)Profis bestückt und die Heimspiele werden aber weiterhin in der alten Bundesligaspielstätte ausgetragen.
Die Halle war für die Gastgeber neben 162 Zuschauern ein echter Heimvorteil. Die Hallentiefe und -höhe sind durchaus gewöhnungsbedürftig. Gerade für die Annahmespieler hatte es Folgen. Die Flugkurve und die Distanz zum Ball waren dadurch schwieriger einzuschätzen. Dennoch kamen die Bälle recht konstant von Anfang an zum Botnanger Zuspieler Lukas Beckebans. Leider reichte die Qualität nicht immer, um alle Angriffspositionen einzusetzen. Dadurch gerieten die Angreifer auf Positionen zwei und vier durch die gute Bühler Blockarbeit mächtig unter Druck. Die Athletik der Gastgeber wurde aber nicht nur im Block, sondern auch im eigenen Angriff deutlich. Oft waren die Schlagmänner der Bühler dadurch nicht zu halten. So war der Spielstand 25:16 die logische Folge nach dem ersten Satz.
Im zweiten Satz waren durchaus Parallele zum Spiel der letzten Woche zu sehen. Botnang übte Druck im Aufschlag aus und setzte die Annahme der Gastgeber unter Druck. Durch den gestörten Spielaufbau konnte sich Botnang gut in Block-Abwehr positionieren und einige Bälle verteidigen. Die Chancen konnten ordentlich genutzt werden. Bei 17:18 lag die Mannschaft noch fast gleichauf, dann kam allerdings etwas Hektik auf und Botnang verlor den Zugriff auf den Satz. In der Schlussphase stand es 7:3 für die Bühler und damit ging auch der zweite Satz an die Heimmannschaft.
Im dritten Satz versuchte es der Botnanger Trainer mit einigen Umstellungen, die Anfangs auch Wirkung zeigten. Doch spätestens Mitte des Satzes zogen die Hausherren auf sechs Punkte davon. Den Vorsprung gaben sie nicht mehr her. Zwar konnte der ASV bis auf drei Punkte verkürzen, doch für einen Satzgewinn hat es nicht gereicht. Für die Botnanger Keiler war es ein Spiel mit viel Lernpotenzial und einigen Lichtblicken. Unter anderem haben sich die Youngster Joshua Rauber (17) und Daniil Zgurskii (18) gut präsentiert.
Nun gilt es den Blick in der neuen Trainingswoche auf das Derby gegen den TSV G.A. Allianz zu richten. In diesem Heimspiel baut der ASV auf das heimische Publikum und ein Ass im Ärmel, das Botnang erst am Wochenende ziehen kann. Kommt vorbei und schaut es euch an.